Gerichtsurteil: Tesla gewinnt Klage wegen Unfall mit Autopilot
Es könnte ein wegweisendes Urteil für Tesla sein: Autofahrer dürfen sich nicht zu sehr auf die Fähigkeiten von Assistenzsystemen verlassen.

Nach einem Unfall mit aktiviertem Autopilot muss Tesla der verletzten Fahrerin keinen Schadensersatz zahlen. Das hat nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters am 21. April 2023 ein Gericht in Los Angeles entschieden.
Einer der Geschworenen sagte nach dem Urteil zu Begründung: "Es ist kein selbstfahrendes Auto. Es ist ein Fahrassistent." Tesla habe darauf hingewiesen, dass der Fahrer immer aufmerksam sein müsse.
Die Klägerin Justine Hsu war dem Bericht zufolge im Jahr 2019 mit ihrem Tesla im Autopilot-Modus gegen einen Bordstein geprallt, was zur Auslösung des Airbags geführt hatte. Dadurch soll sich die in Los Angeles lebende Frau den Kiefer gebrochen haben. Ebenfalls verlor sie Zähne und ihre Gesichtsnerven wurden geschädigt. Hsu machte in ihrer Klage eine fehlerhafte Funktion von Autopilot und Airbag geltend und verlangte ein Schmerzensgeld in Höhe von drei Millionen US-Dollar.
Tesla habe laut Gerichtsdokumenten darauf verwiesen, dass Hsu das Assistenzsystem auf innerstädtischen Straßen genutzt habe, obwohl in der Bedienungsanweisung davor gewarnt werde. Inzwischen hat Tesla das neue System Full Self Driving (FSD) auf den Markt gebracht, das auch auf städtischen Straßen genutzt werden kann.
Jurist sieht "großen Sieg" für Tesla
Das Geschworenengericht wies die Klage laut Reuters vollständig zurück. Das gelte auch für die Vorwürfe, wonach der Airbag nicht richtig funktioniert und Tesla Fakten verschwiegen habe. Der Elektroautohersteller habe deutlich darauf hingewiesen, dass die teilautomatisierte Fahrsoftware kein autonomes System und dass die Ablenkung der Fahrerin für den Vorfall verantwortlich gewesen sei.
Der Jurist Ed Walters nannte das Urteil einen "großen Sieg" für Tesla. Allerdings warnte er: "Dieser Fall sollte ein Weckruf für Tesla-Besitzer sein. Sie dürfen sich nicht zu sehr auf Autopilot verlassen, und sie müssen wirklich bereit sein, die Kontrolle zu übernehmen." Walters lehrt an der Georgetown Law School zum autonomen Fahren.
Die Verhandlung vor dem Los Angeles Superior Court dauerte Reuters zufolge drei Wochen. Darin hätten drei Tesla-Ingenieure ausgesagt. Das Unternehmen habe sich auf eine Reihe weiterer Prozesse im Zusammenhang mit dem teilautomatisierten Assistenzsystem nach Level 2 vorbereitet.
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Das ist auch nur die FSD BETA. Erst wenn das Auto voll autonom ohne menschlichem Eingriff...
Das stimmt nur zur Hälfte. Der AP ist Grundausstattung und in jedem Tesla vorhanden. Ob...
So sah das ja auch das Gericht.
Es ist in der Klage nicht von der FSD Beta die Rede, sondern eindeutig vom regulären...
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