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Geplante Obsoleszenz: Epson entdeckt die Nachhaltigkeit bei Druckern

Epson reagiert auf Vorwürfe zu geplanter Obsoleszenz: Auf der Hilfeseite zu Druckern liegt der Fokus jetzt auf Reparatur, nicht auf Entsorgung.
/ Tobias Költzsch
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Epson reagiert ein bisschen auf seine Kritiker. (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)
Epson reagiert ein bisschen auf seine Kritiker. Bild: Oliver Nickel/Golem.de

Epson hat zumindest teilweise auf die anhaltende Kritik reagiert, dass der japanische Hersteller einige seiner Tintenstrahldrucker deaktiviert und anstelle einer einfachen Reparatur eines Verbrauchsteils einen Neukauf empfiehlt. Eine Hilfeseite(öffnet im neuen Fenster) zu dem Thema wurde deutlich verändert und weist jetzt stärker auf den Austausch des Teils hin als zuvor(öffnet im neuen Fenster) .

Hintergrund ist der Umstand, dass Epson funktionierende Drucker funktionsunfähig macht, wenn ein interner Zählerstand bei bestimmten Modellen erreicht ist. Dann soll dem Hersteller zufolge das eingebaute Auffangschwämmchen für Tinte voll sein, die beim randlosen Druck und bei der Kalibrierung der Düsen austritt.

Die betroffenen Modelle haben keinen Sensor am Schwamm, der den tatsächlichen Sättigungsgrad ermittelt. Stattdessen wird einfach angenommen, dass der Schwamm nach einer bestimmt Zahl an Druckvorgängen voll sei.

Funktionierende Drucker wurden abgeschaltet

Nutzer empörten sich, dass die Drucker bis auf das Schwämmchen, das ausgetauscht werden könnte, vollkommen funktionsfähig gewesen seien. Epson stellte auf der angesprochenen Hilfeseite zudem fest, dass sich eine Reparatur in den meisten Fällen nicht lohne, und Nutzer lieber einen neuen Drucker kaufen sollten. Im Internet gibt es zahlreiche Videos, die den nicht allzu komplizierten Austausch der Schwämme zeigen - mit selbstgebauten Ersatzschwämmen, da es keine Ersatzteile von Epson gibt.

Auf der überarbeiteten Seite hebt Epson das Thema Nachhaltigkeit und Reparatur nun prominenter hervor. Als ersten Schritt erwähnt der Hersteller das sogenannte Maintenance Reset Utility, mit dem der Zähler wieder reduziert werden kann. Dann funktioniert der Drucker erst einmal wieder.

Als zweite Möglichkeit führt Epson das hauseigener Reparaturteam an, das den Schwamm austauschen kann. Auf der ursprünglichen Seite erwähnte Epson die Reparatur nur beiläufig und stellte stattdessen fest, dass sich eine Reparatur vor allem außerhalb der Garantiezeit nicht lohne. Bei einem ansonsten vollkommen funktionstüchtigen Drucker ist das keine nachhaltige Einstellung. Auf der neuen Seite nennt Epson einen Neukauf tatsächlich erst als letzte Option. Dabei wird auf das Recyclingprogramm des Herstellers verwiesen, was vorher nicht der Fall war.

Drucker werden auch in Zukunft abgeschaltet

Eine Selbstreparatur sieht Epson allerdings immer noch nicht vor. Auch scheint der Hersteller nicht von der Praxis abzusehen, bestimmte Druckermodelle zu sperren - auch, wenn nur angenommen wird, dass das Tintenschwämmchen voll sei.


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