Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Doch in Zukunft könnten Bohrlöcher auch ohne jeden direkten Kontakt in das Tiefengestein getrieben werden, ohne Verschleiß der rotierenden Bohrmeißel und ohne Umwelt belastende Spülflüssigkeiten. Zu den in Entwicklung stehenden Verfahren zählt das Plasma Pulsed Geo Drilling(öffnet im neuen Fenster) .

Dabei erzeugen Hochspannungspulse elektrische Entladungen. Plasmakanäle entstehen, dehnen sich aus und zertrümmern dabei das Gestein. Auch Mikrowellen werden erprobt, die das Gestein stark aufheizen und sogar nach und nach verdampfen können.

Laser ist vielversprechend

Diese kontaktlosen Techniken könnten helfen, die Kosten für Bohrungen zu senken, befinden sich aber noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase. Erste Erfolge zeichnen sich immerhin beim Einsatz von starken Lasern ab, die das Gestein in der Tiefe aufschmelzen und teilweise verdampfen können.

Mit Stickstoff ließe es sich dann aus dem Bohrloch ausblasen. An dieser Technik arbeitet die Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT in Hamburg. Ihre Versuche im Labor mit Proben aus Sandstein und Granit verliefen so gut, dass noch in diesem Jahr erste Testbohrungen im freien Feld folgen sollen. Allerdings sind bisher nur geringe Tiefen bis etwa 20 Meter vorgesehen.

So bietet der Ausbau der Tiefengeothermie nicht nur die Chance, einen großen Teil des Wärmebedarfs in Deutschland zuverlässig und klimaschonend zu decken. Gleichzeitig könnten neue Technologien für Bohrungen und Geothermiekraftwerke auch einen neuen Industriezweig in Deutschland mit guten Exportchancen begründen.


Relevante Themen