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Gemeldete Sicherheitslücken: Google zahlt über eine halbe Million US-Dollar aus

Für gemeldete Sicherheitslücken in Android hat Google in den vergangenen zwölf Monaten mehr als eine halbe Million US-Dollar ausgezahlt. Nach einem Jahr werden die Konditionen dafür geändert.
/ Ingo Pakalski
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Google verändert das Android Security Rewards Program. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Google verändert das Android Security Rewards Program. Bild: Tobias Költzsch/Golem.de

Seit einem Jahr belohnt Google gemeldete Sicherheitslücken auch für sein mobiles Betriebssystem Android und hat die komplett ausgezahlte Summe veröffentlicht: Insgesamt wurden im Rahmen des Android-Security-Rewards-Programms 550.000 US-Dollar an 82 Personen ausgezahlt. Damit entfielen durchschnittlich 2.200 US-Dollar auf jede Einreichung. An 15 Sicherheitsexperten wurden 10.000 US-Dollar oder mehr ausbezahlt.

Die größte Ausschüttung ging an Peter Pi von Trend Micro, der für 26 gemeldete Sicherheitslücken insgesamt 75.750 US-Dollar erhielt. Google weist darauf hin(öffnet im neuen Fenster) , dass in den vergangenen zwölf Monaten keine Topprämie ausbezahlt wurde, weil kein entsprechendes Sicherheitsloch gemeldet wurde.

Google erhöht die Belohnungen

Für künftig gemeldete Android-Sicherheitslücken wurden die Belohnungen erhöht. Auf der Webseite zum Android-Security-Rewards-Programm(öffnet im neuen Fenster) werden die derzeit zu erzielenden Preisgelder aufgeführt. Wer etwa eine gefährliche Sicherheitslücke gut dokumentiert meldet, erhält 4.000 US-Dollar statt bisher 3.000 US-Dollar. Für weniger gefährlich eingestufte Schwachstellen wird entsprechend weniger bezahlt.

Besonders hohe Summen zahlt Google für komplette Exploits. Wer es schafft, den Android-Kernel aus der Ferne anzugreifen, kann sich 30.000 US-Dollar dazuverdienen. Bisher gab es für einen solchen Bericht 20.000 US-Dollar. Pro Sicherheitsmeldung werden jetzt 50.000 US-Dollar statt bisher 30.000 US-Dollar gezahlt.

Google gibt die Bedingungen vor

Gefundene Schwachstellen müssen über den öffentlichen Bug Tracker des Android-Open-Source-Projekts eingereicht(öffnet im neuen Fenster) werden. Die Fehler müssen in der jeweils aktuellen Android-Version enthalten sein oder können auch in Vorabversionen einer nächsten Android-Version stecken. Generell werden derzeit nur Schwachstellen belohnt, die auf den beiden aktuellen Nexus-Smartphones Nexus 5X oder auf den Tablets Nexus 9 und Pixel C entdeckt werden. Ausgenommen sind weiterhin die Android-TV-Box Nexus Player und alle Android-Wear-Smartwatches sowie Project-Tango-Geräte.

Entdeckte Fehler dürfen vorher nicht öffentlich gemacht werden. Dabei appelliert Google an die Sicherheitsexperten, sich an die Richtlinien zur verantwortungsvollen Veröffentlichung(öffnet im neuen Fenster) (Responsible Disclosure) von Schwachstellen zu halten. Sind die Fehler repariert, dürfen und sollen deren Entdecker öffentlich darüber berichten. Durch das Programm will Google externen Entwicklern einen Anreiz geben, an der Absicherung von Android mitzuarbeiten und zudem verhindern, dass Informationen über kritische Schwachstellen an mögliche Kriminelle verkauft werden.


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