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Gehirnimplantat: Apple will Gedankensteuerung unterstützen

Über Gehirnimplantate könnten körperlich beeinträchtigte Menschen Smartphones und Computer steuern. Apple will einen Standard dafür entwickeln.
/ Tobias Költzsch
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iPhones könnten sich irgendwann über Gehirnimplantate steuern lassen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
iPhones könnten sich irgendwann über Gehirnimplantate steuern lassen. Bild: Tobias Költzsch/Golem.de

Apple arbeitet zusammen mit dem Unternehmen Synchron an einem neuen Standard, über den körperlich beeinträchtigte Menschen ihr iPhone mittels ihrer Gedanken steuern können. Das berichtet das Wall Street Journal(öffnet im neuen Fenster) (WSJ).

Synchron(öffnet im neuen Fenster) hat ein Gehirnimplantat namens Stentrode entwickelt, das wie ein Stent aufgebaut ist und in eine Vene oberhalb des motorischen Kortex im Gehirn eingesetzt wird. Insgesamt 16 Elektroden nehmen die Veränderungen der Vene war, die bei Gedanken an Bewegungen entstehen, und können diese in Befehle umsetzen.

Das Prinzip erinnert an das von Neuralink. Neuralinks Implantat hat aber wesentlich mehr Elektroden, dafür dürfte die Implantation komplizierter sein. Der Stentrode wird eher auf dem Gehirn implantiert, Neuralinks N1-Implantat im Gehirn. Seit 2019 wurde zehn Personen ein Stentrode eingesetzt.

Steuerung eines Vision Pro per Gedanken

Einer der Stentrode-Nutzer ist Mark Jackson, der an ALS leidet, einer degenerativen Erkrankung des Nervensystems. Jackson kann mithilfe des Stentrode und Apples Interface ein Vision Pro bedienen, wie das WSJ schreibt. Die Signale des Implantats werden umgewandelt, die Systemnavigation erfolgt über bestehende alternative Eingabemöglichkeiten in Vision OS. Diese decken sich mit denen von iOS.

Dabei ist es aktuell noch nicht möglich, einfach einen Cursor mittels Gedanken zu steuern, was die Navigation Jackson zufolge deutlich vereinfachen und beschleunigen würde. Synchron-Chef Tom Oxley zufolge wäre eine umfangreichere Einbindung von Implantatsignalen möglich, wenn Hersteller spezifische Standards für ihre Geräte entwickelt würden.

Apple will dem WSJ zufolge Ende 2025 einen solchen Standard vorstellen, mit dem Entwickler Eingaben von Gehirnimplantaten in ihre Programme einbinden können.


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