Geheime Dokumente: Hochsichere Bundescloud kostet Hunderte Millionen Euro
Unter der Ägide des Auswärtigen Amts baut der Bund seit zwei Jahren eine Cloud für geheime Kommunikation auf.

Für den Aufbau einer hochsicheren Cloudplattform rechnet die Bundesregierung mit Ausgaben von rund 315 Millionen Euro bis zum Jahr 2024. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums (PDF) auf eine Anfrage der Unions-Bundestagsfraktion hervor.
Demnach wurde mit dem Aufbau der Cloud bereits im Jahr 2021 begonnen. "Für diese Cloudplattform befinden sich drei georedundante hochverfügbare geheime Rechenzentren im Aufbau", hieß es weiter. Zuvor berichtete Heise.de über die Anfrage.
Der Aufbau der Cloud gilt als Leuchtturmprojekt des Auswärtigen Amtes in der Digitalstrategie der Bundesregierung. Die Plattform dient demnach dem hochsicheren Datenaustauschsystem für ressortübergreifende Verschlusssachen-Kommunikation (R-VSK). Die Plattform soll künftig auch für den Informationsaustausch mit internationalen Organisationen (I-VSK) und Firmen mit sehr hohem Schutzbedarf (F-VSK) genutzt werden.
Das Außenministerium will mit der Plattform zu einem neuen Standard innerhalb der Nato beitragen. Mitberatend zuständig sind das Bundeskanzleramt, das Innenministerium, das Verteidigungsministerium und das Finanzministerium.
Einwahl über alle Provider möglich
Auf der Plattform dürfen dem Innenministerium zufolge Verschlusssachen bis zur zweithöchsten Geheimhaltungsstufe Geheim sowie Informationen und Verfahren mit dem Schutzbedarf Sehr hoch gemäß IT-Grundschutz des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gespeichert werden. Die Sicherheit der Plattform werde "durch den Einsatz nationaler, vom BSI zugelassener kryptografischer Verfahren und Endgeräte sowie durch die Umsetzung der Vorgaben zum Geheimschutz und IT-Grundschutz sichergestellt".
Der Zugang sei "über alle öffentlichen und staatlichen Providernetze möglich und wird durch nationale Kryptografie geschützt". Für den Betrieb der Cloud sind laut Regierung bis zum kommenden Jahr rund 30 Planstellen vorgesehen. Allein in diesem und im nächsten Jahr gibt die Regierung mehr als 200 Millionen Euro für die Plattform aus.
Geräte von Secunet
Einer Präsentation des Außenministeriums (PDF) zufolge werden die Bundesländer vom kommenden Jahr an an die Cloud angebunden. Dieser Prozess soll 2027 abgeschlossen sein.
Zu den Lieferanten der Kommunikationsgeräte gehört unter anderem der Anbieter Secunet. Dieser hat nach eigenen Angaben (PDF) eine "hochsichere Kommunikationslösung für den Desktop-Betrieb" entwickelt. Dabei handele es sich um einen gehärteten All-in-One-PC mit Hörer und Bildschirm für Sprach- und Videokommunikation.
Das Gerät basiert laut Angaben von Secunet auf dem Sina Communicator H. Die Zwei-Faktor-Authentisierung erfolgt mittels eines Krypto-Sticks, der über eine USB-Schnittstelle angeschlossen wird.
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