Geheimdienst: NSA möchte Überwachungsprogramm beenden

Die NSA empfiehlt dem Weißen Haus das Programm zur Sammlung von US-Telefondaten einzustellen. Die Nachteile würden überwiegen. Zuvor hatte der Geheimdienst immer wieder betont, wie wichtig das Programm zur Verhinderung von Terroranschlägen sei.

Artikel veröffentlicht am ,
Graffiti zur NSA-Überwachung
Graffiti zur NSA-Überwachung (Bild: beppek/Pixabay)

Eines der NSA-Überwachungsprogramme könnte bald eingestellt werden. Die National Security Agency (NSA) empfiehlt dem Weißen Haus laut einem Bericht des Wall Street Journal (Paywall), das Programm zur Sammlung von Telefondaten in den USA einzustellen. Das Überwachungsprogramm war 2013 die erste Veröffentlichung aus den Snowden-Dokumenten. Andere Programme, insbesondere die Überwachung außerhalb der USA, sind davon nicht betroffen.

Die Sammlung der Metadaten von Anrufen und SMS in den USA seien zu einer "logistischen und rechtlichen" Last geworden, beruft sich der Bericht auf "Quellen, die vertraut mit der Materie" seien. Die Nachteile würden den Nutzen überwiegen. In den Jahren zuvor hatte die NSA immer wieder betont, wie wichtig das Programm für die Sicherheit und die Bekämpfung des Terrorismus sei. Allerdings führte die Datensammlung nur zur Verurteilung eines Mannes, der 8.500 Dollar an Al Shabaab in Somalia überwiesen hatte - ein Terroranschlag wurde damit nicht verhindert.

Ob das Weiße Haus die Empfehlung der NSA aufgreift oder nicht, ist nicht bekannt. Das Überwachungsprogramm würde auch ohne den Vorstoß der NSA im Dezember auslaufen, sofern es der US-Kongress nicht reautorisiert.

Überwachung außerhalb der USA nicht betroffen

Eingeführt wurde das Überwachungsprogramm in Folge der Terroranschläge des 11. Septembers 2001 unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush - zuerst heimlich und ohne Gerichtsbeschluss. Einer breiten Öffentlichkeit wurde das Programm durch die Snowden-Enthüllungen 2013 bekannt. In dessen Folge wurde das Programm 2015 vorübergehend ausgesetzt, bis sich der Kongress auf Einschränkungen einigen konnte.

Das Programm ist insbesondere in den USA stark umstritten, da vor allem US-Bürger von der Überwachung betroffen sind. Die unzähligen Überwachungsprogramme, deren Fokus vor allem außerhalb der USA liegt, sollen nicht eingestellt werden. Darunter fällt beispielsweise Prism, mit welchem die Daten der Nutzer von den großen US-Telekommunikationsanbietern Facebook, Google und Youtube, Microsoft und Skype, Paltalk, AOL sowie Apple und Yahoo von der NSA abgegriffen werden können. Auch an den Internetknoten und Überseekabeln wird die NSA weiterhin umfassend unsere Daten sammeln, speichern und auswerten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Megusta 26. Apr 2019

So was existiert bestimmt bereits, es reicht aber nicht aus. Da die Leute auch oft...

trinkhorn 26. Apr 2019

Im Titel fehlt ein Artikel. Wenn kein Artikel da ist füllt man den Satz meist im Kopf...

itza 25. Apr 2019

Genau so siehts aus! Die Chance ein Sechser im Lotto zu bekommen ist wahrscheinlich höher...

gast22 25. Apr 2019

Man muss isch in dem Zusammenhang auch mal die Frage stellen dürfen, ob es den Amis...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Halluzination
ChatGPT erfindet Gerichtsakten

Ein Anwalt wollte sich von ChatGPT bei der Recherche unterstützen lassen - das Ergebnis ist eine Blamage.

Halluzination: ChatGPT erfindet Gerichtsakten
Artikel
  1. Forschung: KI findet Antibiotikum gegen multirestistentes Bakterium
    Forschung
    KI findet Antibiotikum gegen multirestistentes Bakterium

    Forscher zeigen, dass die Hoffnungen in KI bei der Entwicklung von Medikamenten berechtigt sind. Ihre Entwicklung soll deutlich schneller werden.

  2. Mikromechanik: Zotac bringt ersten PC mit fast lautlosem MEMS-Lüfter
    Mikromechanik
    Zotac bringt ersten PC mit fast lautlosem MEMS-Lüfter

    Dank Mikromechanik soll Frores Airjet kleiner und leiser sein als Lüfter. Der erste PC damit wird aber recht teuer.

  3. Blue Byte: Im Bann der ersten Siedler
    Blue Byte
    Im Bann der ersten Siedler

    Vor 30 Jahren wuselten die ersten Siedler über den Bildschirm. Golem.de hat den Aufbauspiel-Klassiker von Blue Byte neu ausprobiert.
    Von Andreas Altenheimer

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Microsoft Xbox Wireless Controller 40,70€ • Lexar Play 1 TB 99,60€ • DAMN!-Deals mit AMD-Bundle-Aktion • Crucial P5 Plus 1 TB 72€ • MSI RX 7600 299€ • Inno3D RTX 4070 679€ • MindStar: ASRock RX 6800 XT Phantom OC 579€, PowerColor RX 6800 Fighter 489€ • Logitech bis -46% [Werbung]
    •  /