Gegen Vodafone: Telekom schafft neue Kabelsparte
Die Deutsche Telekom legt ihre Kabelnetzsparte mit Breitband für Geschäftskunden zusammen. Der neue Chef des Bereichs kommt von Tele Columbus.

Die Deutsche Telekom hat den Bereich Wohnungswirtschaft und Breitbandausbau Geschäftskunden neu geschaffen, wozu die Kabelsparte des Netzbetreibers gehört. Das gab das Unternehmen am 19. September 2019 bekannt. Nach der Übernahme von Unitymedia durch Vodafone in Deutschland wolle die Telekom den Bereich "stärken und weiter ausbauen".
Die Leitung des neuen Bereichs liegt bei Jean Pascal Roux, der zuletzt Chief Sales Officer Housing Industry & Infrastructure bei der Tele Columbus Gruppe war. Vor seiner Zeit bei dem drittgrößten Kabelnetzbetreiber hatte Roux zehn Jahre lang verschiedene Positionen bei Debitel. "Sein Engagement stärkt das Profil der Telekom als innovativen und beständigen Kabelnetzbetreiber in Deutschland", sagte Dirk Wössner, Vorstand Telekom Deutschland.
Zum Ende des Jahres 2017 hatte die Telekom 218.000 Kunden mit "Zuhause Kabel Fernsehen" versorgt. "Wir haben bundesweit mehrere Hunderttausend Wohnungen/Anschlüsse bei einer Vielzahl von Wohnungsunternehmen unter Vertrag", sagte Telekom-Sprecher Georg von Wagner Golem.de auf Anfrage.
Eine kurze Geschichte des Telekom-Koaxkabels
Im Jahr 1999 gliederte die Telekom das Kabelnetz wegen regulatorischer Anforderungen aus dem Unternehmen aus, um den Verkauf im Jahr 2000 vorzubereiten. Im Jahr 2009 beschloss die Telekom den Wiedereinstieg in das Kabel-TV-Geschäft, weil die zehnjährige Sperrfrist endete.
Bei Bestandsbauten verlegt die Telekom-Sparte die Leitungen in der Regel bis zum Übergabepunkt im Keller, dem Fiber To The Distribution Point (FTTDP). Von dort aus gehen die Daten über herkömmliche Koaxialkabel. Bei Neubauten wird die Glasfaser nicht nur bis in den Keller des jeweiligen Hauses (FTTB - Fiber To The Building), sondern bis in die Wohnung (FTTH - Fiber To The Home) verlegt. In Frankfurt am Main hat die Kabelnetzsparte der Telekom im Oktober 2018 angekündigt, 10.000 Neubauwohnungen der Wohnungsbaugesellschaft ABG und Umgebung mit Glasfaser zu versorgen. Dabei wird nicht nur eine Glasfaser für Internet, Telefon und IP-Fernsehen verlegt, sondern noch eine zweite für Kabelfernsehen.
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Da im nächsten Satz der Weg vom DP zur Wohnung beschrieben wird, ergibt sich der Rest...