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Gegen Prokrastination: Chrome-Extension lässt sich für Website-Zugriff anschreien

Wer mit Scream to Unlock auf Dienste wie Facebook zugreifen will, muss sich lauthals als Verlierer outen. Je lauter der Schrei, desto länger darf man surfen.
/ Marc Stöckel
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Je lauter Nutzer Scream to Unlock anschreien, desto länger dürfen sie Facebook nutzen. (Bild: pixabay.com / yogendras31)
Je lauter Nutzer Scream to Unlock anschreien, desto länger dürfen sie Facebook nutzen. Bild: pixabay.com / yogendras31

Im Chrome Web Store ist eine neue Browsererweiterung namens Scream to Unlock aufgetaucht(öffnet im neuen Fenster) , die als Produktivitätstool gewiss zu den kurioseren Vertretern ihrer Gattung gehört. Der Name ist dabei Programm: Anwender müssen schreien, um Zugriff auf Social-Media-Webseiten zu erhalten. Und je lauter der Schrei, desto länger darf der Nutzer auf Plattformen wie Facebook, Instagram oder X verweilen.

Einfach nur laut zu sein, reicht für die Entsperrung allerdings nicht aus. Stattdessen müssen Anwender laut Beschreibung der Chrome-Extension "peinliche Dinge sagen" . Nach einem Test der Redaktion scheint dies bisher nur mit der vorgegebenen Aussage "I'm a loser" ( "Ich bin ein Verlierer" ) zu funktionieren. Möglicherweise bietet eine zukünftige Version hier aber mehr Flexibilität.

Der indische Entwickler Pankaj Tanwar gibt in der Beschreibung zu, dass die Idee etwas "schräg" ist. Für Anwender, die sich häufig dabei erwischen, unnötig viel Zeit in sozialen Netzwerken oder auf anderen Webseiten zu verbringen, kann das Tool allerdings durchaus nützlich sein. Initial blockiert Scream to Unlock nur den Zugriff auf Facebook, Instagram und X, jedoch lassen sich bei Bedarf jederzeit weitere Domains hinzufügen.

Macht Prokrastination peinlich

Ruft ein Anwender eine der blockierten Seiten auf, so blendet die Erweiterung einen Sperrbildschirm ein, startet die Spracherkennung und stellt den Lautstärkepegel visuell dar. Damit die Entsperrung gelingt, ist natürlich ein Mikrofon erforderlich. In Notebooks sind diese in der Regel ab Werk verbaut, am Desktop kann ein externes Mikrofon oder ein Headset aushelfen.

War der Schrei erfolgreich, so erhält der Nutzer Feedback zur Lautstärke sowie zur erzielten Entsperrzeit und kann anschließend auf die gewünschte Webseite zugreifen - zumindest bis der Timer abgelaufen ist. Die Verarbeitung der erfassten Tonspur soll ausschließlich lokal im Browser erfolgen. Eine Speicherung oder Übertragung von Daten findet laut Entwickler nicht statt. Der Quellcode liegt zudem offen auf Github(öffnet im neuen Fenster) .

Als Zielgruppe für die Chrome-Extension nennt Tanwar beispielhaft Studenten oder Telearbeiter, die Ablenkungen durch Social Media vermeiden und sich konzentrieren wollen - oder an all jene Menschen, die nach einer lustigen Möglichkeit suchen, Webseiten zu sperren. "Es ist so peinlich, dass Sie es sich zweimal überlegen werden, bevor Sie mit dieser Erweiterung prokrastinieren" , so die Worte des Entwicklers.


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