Geforce RTX 3060: Crypto-Mining-Drossel bereits hinfällig
Nvidia selbst hat die Software geliefert, um die reduzierte Ethereum-Hashrate bei zumindest einer einzelnen Geforce RTX 3060 aufzuheben.

Keine drei Wochen nach der Veröffentlichung der Geforce RTX 3060 (Test) ist die von Nvidia vorgenommene Crypto-Mining-Drossel schon Geschichte: Es reicht, den eigentlich für Nvidia gedachten Geforce-Treiber 470.05 für die Karte zu installieren und schon steigt die Hashrate beim Schürfen von Ethereum auf fast 50 MH/s.
Noch im Februar 2021 hatte Nvidia erklärt, dass die eingebaute Sperre einen Handshake aus Chip, Firmware sowie Treiber benötige und damit nicht hackbar sei. Offenbar reicht es aber bereits, wenn ein Glied der Kette ausfällt - das zeigen unter anderem Computerbase und Hardwareluxx.
So ganz trivial scheint das Thema aber doch nicht zu sein, denn sobald eine zweite Geforce RTX 3060 ins System gesteckt wird, greift die Bremse wieder. Ob Nvidia beispielsweise eine Display-Erkennung eingebaut hat, die erkennt, wenn eine Grafikkarte nur rechnet anstatt ein Signal auszugeben, bleibt vorerst offen.
Weil in Mining-Farmen allerdings eine Vielzahl an Karten gekoppelt werden, dürfte die Crypto-Mining-Drossel dort noch effektiv das Schürfen von Ethereum verhindern. Bei anderen Währungen greift Nvidias Hashrate-Drossel ohnehin nicht, die wenigsten sind aber so profitabel wie Ethereum. Bitcoin etwa wird nur noch mit speziellen ASIC-Systemen statt mit CPUs oder GPUs geschürft.
Um zu verhindern, dass Betreibende von Mining-Farmen große Mengen an Geforce-Karten kaufen, hat Nvidia vor einigen Wochen die Cryptocurrency Mining Processors (CMP HX) vorgestellt. Zwei davon sind mittlerweile verfügbar: Aus den Device-IDs geht hervor, dass das 30HX-Modell auf einem TU116-Chip basiert und der 40HX-Ableger auf einem TU106, beides also ältere Turing-Grafikchips.
Die Sammelklage, welche Nvidia vorwarf, 2017 und 2018 die eigenen Shareholder beim Umsatz mit GPUs für Mining-Farmen getäuscht zu haben, hat der Hersteller gewonnen. Dem Gericht zufolge konnte die Anklage dies schlicht nicht hinreichend beweisen, da keine entsprechenden Zahlen den Vorwurf belegen.
Nachtrag vom 22. März 2021, 12:45 Uhr
Wie Hardwareluxx bestätigt, reicht ein HDMI-Dummy aus, um die Mining-Drossel der Geforce RTX 3060 auszuhebeln. Allerdings sind acht PCIe-Lanes notwendig, bei einer x1- oder x2-Anbindung wie in Mining-Boards greift die Sperre wieder.
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Fork ist immer schnell gesagt. Den Fork muss dann auch jemand nutzen.
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