Threadripper Pro trifft Nvidia A10G
Da der Threadripper Pro 3955WX intern zwei Octacore-Chiplets nutzt, erhält jedes Mitglied acht Kerne (8C/16C) und 28 GByte RAM - von den vermutlich insgesamt 64 GByte wären dann noch 4 GByte dem Betriebssystem vorbehalten, wobei Nvidia auf Windows Server 2016 setzt. Mittelfristig soll der Wechsel auf Windows Server 2022 erfolgen, was für bestimmte D3D12-Spiele wichtig ist, dazu später mehr.
Bei der Nvidia A10G handelt es sich offenbar um eine für Gaming modifizierte Nvidia A10, welche am ehesten mit einer Geforce RTX 3090 vergleichbar ist: Beide basieren auf dem Ampere-GA102-Chip mit 24 GByte GDDR5-Videospeicher, wobei die Nvidia A10 mit 72 Shader-Multiprozessoren ein paar weniger hat als die Geforce RTX 3090 mit 82 solcher Rechenkernblöcke. Eine Geforce RTX 3080 nutzt 68 dieser Cluster, allerdings nur 10 GByte VRAM.
Auf dem Papier weist die Nvidia A10 angesichts von bis zu 1.695 MHz bei 72 SMs eine dezent höhere Performance auf als eine Geforce RTX 3080 mit 1.710 MHz bei 68 SMs, allerdings kennen wir die thermische Verlustleistung der Gaming-Version nicht. Die reguläre Nvidia A10 ist auf 150 Watt eingestellt, was verglichen zu den 320 Watt der Geforce RTX 3080 die effektive Taktrate stark reduziert.
Mehr RTX 3070 (Ti) als RTX 3080
Schlussendlich zählt die resultierende Leistung und hier liefert die Nvidia A10G grob die vom Hersteller als Geforce-RTX-3080-ähnlich beworbene Performance: In 1440p messen wir in Assasssin's Creed Valhalla, in Rainbow Six Siege, in Shadow of the Tomb Raider und in Watch Dogs Legion eine leicht niedrigere Bildrate. Die "echte" Geforce RTX 3080 liegt durchschnittlich 14 Prozent vor der virtuellen, wobei die Streuung je nach Titel und ob mit oder ohne Raytracing zwischen +4% und +30% beträgt.
Für unseren Vergleich kam bei Geforce Now der halbe Threadripper 3955WX zum Einsatz, für den Desktop-PC haben wir einen ebenfalls achtkernigen Ryzen 7 3700X eingebaut. Zumindest Watch Dogs Legion weist auf die niedrige CPU-Leistung hin, was zwar absolut nicht der Fall ist - ein aktueller Ryzen 7 5800X oder eine Epyc 7003 (beide Zen 3 statt Zen 2) wäre aber bei ähnlichem Takt rund 25 Prozent flotter.
In der Praxis ist das nur bedingt relevant, denn Nvidia hat bei jeglichen von uns geprüften Spielen die Einstellungen auf eine Mischung aus mittleren und hohen Details eingestellt, sodass in 1440p mindestens 90 fps erreicht werden. Angesichts einer Streaming-Rate von 120 Frames pro Sekunde hilft das, die Latenz zu reduzieren und verglichen zu Ultra-Settings sind die visuellen Unterschiede ohnehin oft gering. Wer möchte, kann einzig mit der RTX-3080-Mitgliedschaft die Nvidia-Presets überschreiben und auch festlegen, dass diese gespeichert werden.
Feine Details gehen verloren
Hinsichtlich der optischen Qualität können wir attestieren: Mit der maximal verfügbaren Bitrate von 50 MBit/s, die voll ausgenutzt wird, sind in Bewegung typische Kompressionsartefakte zu sehen und die Darstellung per verlustbehaftetem H.264-Videostream von Nvidias Server ist weicher als nativ auf dem lokalen Desktop-PC. Insbesondere feine Strukturen wie Vegetation oder Zäune verlieren an Struktur, dennoch empfinden wir die Bildqualität als gut.
Für 1440p mit 120 fps und 8 Bit Farbtiefe sind für einen einzelnen Frame unkomprimiert 14,16 GBit/s erforderlich - das funktioniert zwar via Displayport oder HDMI für den lokalen Rechner sowie Monitor, aber eben nicht über eine heimische Internetleitung. Auch gilt zu bedenken, dass die von Nvidia angelieferten 50 MBit/s rund 22,5 GByte pro Stunde entsprechen. Soll parallel ein Film gestreamt oder Daten heruntergeladen werden, kommt also allerhand Traffic zusammen.
Nachdem wir uns Performance und Bildqualität angeschaut haben, kommen wir zu dem Aspekt, der bei Cloud-Gaming am wichtigsten ist: die Latenz.
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