Die Strecke ist kurz und hat je zwei Wendetore
Es ist der dritte von fünf Wettkämpfen in dieser Tour der Rennserie. Nach dem ersten Wettkampftag in Kiel liegt Alinghi vorn - das Team des Schweizer Industriellen Ernesto Bertarelli, das bekannt wurde, weil es 2003 und 2007 den prestigeträchtigen America's Cup gewann. Die Gegner auf der Innenförde sind das Team Oman Sail aus dem gleichnamigen Sultanat, die beiden französischen Teams Engie und Spindrift sowie Armin Strom, ebenfalls aus der Schweiz - das Boot, auf dem ich gerade sitze.
Eine Voraussetzung für das Foilen war die Entwicklung von Verbundwerkstoffen wie Karbon. Erst damit sei es möglich geworden, Schwerter zu bauen, die klein sind und dennoch das Gewicht von Boot und Mannschaft sowie den Segeldruck aushalten, sagt Sach. Bekannt wurde das Foilen im letzten America's Cup: Bei der Regatta 2013 wurden erstmals Katamarane mit den Schwertern eingesetzt, die das Foilen ermöglichen - nur waren diese Boote noch ein Stück größer: Sie waren 22 Meter lang. Mit den Budgets, die die Teams im America's Cup zur Verfügung haben, war es möglich, die Foiling-Technik zur Serienreife zu entwickeln.
Früh foilen bringt Vorteile
Das nächste Manöver steht an - wenige Meter vor der Kaimauer. Präzise gefahrene Manöver sind einer der Schlüssel zum Erfolg. "Wenn man ein gutes Manöver fährt und dann früh auf das Foil kommt, dann gewinnt man viel", sagt Jakob Gustafsson nach der letzten Wettfahrt im Gespräch mit Golem.de. Der Profisegler aus Schweden bedient die Schwerter auf dem Armin-Strom-Boot.
Countdown, dann geht das Boot mit dem Heck durch den Wind. Jetzt liegt das Gewicht auf dem anderen Rumpf. Das 60 Quadratmeter große Großsegel, das 23,5 Quadratmeter große Vorsegel und der Gennaker wechseln im Nu die Seite. Der 60 Quadratmeter große, durchsichtige Gennaker wird nur auf Kursen vor dem Wind, also wenn der Wind von hinten kommt, gesetzt.
Ein guter Start ist auch wichtig
Ein anderes wichtiges Element ist ein guter Start, vor allem auf einer so kurzen Strecke wie hier auf der Kieler Förde. Wer beim Start nicht unter den ersten drei sei, habe kaum eine Chance auf ein gutes Ergebnis, sagt Gustafsson. Etwas Spielraum für taktische Manöver bietet noch das Layout der Regatta-Strecke: An den beiden Wendepunkten liegt nicht jeweils eine Tonne, sondern jeweils zwei Tore. Die Teams können sich für eines der beiden entscheiden.
Wer hinten liege, wähle das Tor, das weniger Boote ansteuern, um so möglicherweise einen Vorteil herauszufahren. "Man kann sich vom Feld trennen. Das ist eine Möglichkeit, etwas zu gewinnen", sagt Gustafsson. "Aber natürlich auch eine zu verlieren."
Armin Strom überholt Alinghi
Bis jetzt macht das Team Armin Strom alles richtig: Das Boot ist sehr gut gestartet - mit einem fulminanten Manöver hat es gleich den Konkurrenten Alinghi überholt, der die Rennen in Kiel bisher souverän beherrscht hat. Die Manöver an Toren und auf der Kreuz sitzen - weiterhin liegt in dieser vierten Wettfahrt des Tages kein anderes Boot vor uns. Die Bedingungen sind sehr gut an diesem Samstagnachmittag: Der Seewind aus Richtung Osten steht durch.
Dabei hatte es am Vormittag gar nicht so ausgesehen, als könne überhaupt gesegelt werden. Mit etwa 4 Knoten, knapp 7,5 Kilometern pro Stunde, wehte der Wind - Windstärke 2. Dazwischen gab es immer wieder Flauten. Das Wasser wechselte zwischen leicht gekräuselt und fast glatt. Die erste Wettfahrt wurde abgebrochen, noch bevor die Boote die erste Tonne erreichten. Zwei Tage zuvor waren noch Sturmböen über die Förde gebraust und hatten das Alinghi-Boot sogar zum Kentern gebracht.
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GC32-Regatta: Lass das Boot fliegen! | Trimmen und Gewichtsverteilung sind wichtig für das Foilen |
Das mit dem "Wind von unten" paßt so nicht. Ja Aerodynamik spielt bei beiden eine Rolle...
Den Bildern nach zu urteilen handelt es sich bei den Segeln eher um eine grosse Genau...
Nein, nur feste Micro-USB. Leider nichts für dein iPhone :/
Kann man kaum was anderes zu sagen, macht ihr da abgefahrene Dinge, als IT Kolumnisten...