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Gaza-Überwachung: Microsoft-Mitarbeiter protestieren gegen Azure für Israel

Microsoft -Mitarbeiter haben gegen die angebliche Azure -Nutzung durch israelische Streitkräfte zur Überwachung von Palästinensern protestiert.
/ Andreas Donath
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Azure-Logo (Bild: Azure)
Azure-Logo Bild: Azure

Microsoft-Mitarbeiter haben sich am Firmenhauptquartier in Redmond zu einer Demonstration zusammengefunden, um gegen die angebliche Nutzung der Azure-Plattform des Unternehmens durch israelische Streitkräfte zu protestieren, wie der Guardian am 20. August schreibt(öffnet im neuen Fenster) . Die Demonstration bezog sich auf Berichte, wonach der Cloudservice möglicherweise Überwachungsdaten speichert, die von palästinensischen Zivilisten gesammelt wurden.

Dutzende derzeitige und ehemalige Mitarbeiter besetzten einen Bereich des Ost-Campus und erklärten das Gebiet zur "Freien Zone". Die Demonstranten hielten Schilder mit der Aufschrift "Schließt euch der Arbeiter-Intifada an - Keine Arbeit für Völkermord" hoch und nannten den Versammlungsort, den "Martyred Palestinian Children's Plaza" .

Die Aktion folgt auf jüngste Berichte des Guardian(öffnet im neuen Fenster) und israelisch-palästinensischen Medien(öffnet im neuen Fenster) , die enthüllten, dass Israels Überwachungsbehörde 8200(öffnet im neuen Fenster) offenbar Microsoft Azure zur Speicherung von Telefonanrufen nutzt. Diese Aufnahmen sollen angeblich Gespräche von Palästinensern im Westjordanland und im Gaza-Streifen umfassen.

Die Gruppe No Azure for Genocide, die die Demonstration organisierte, fordert Microsoft auf, die Geschäftsbeziehungen mit Israel zu beenden. Bereits Anfang des Jahres hatte Mitarbeiter Joe Lopez CEO Satya Nadella während der Entwicklerkonferenz des Unternehmens damit konfrontiert und ihn gebeten, Microsofts Rolle im Palästinenserkonflikt zu thematisieren.

Der Protest endete nach etwa zwei Stunden, als die Polizei den Demonstranten mitteilte, dass sie wegen Hausfriedensbruchs verhaftet werden könnten. Microsoft-Vertreter bestätigten, dass die Gruppe zum Verlassen aufgefordert wurde und der Aufforderung nachkam.

Microsoft weist Vorwürfe zurück

Ein Unternehmenssprecher verwies auf die Erklärung der vergangenen Woche zu einer internen Untersuchung der Azure-Nutzungsvorwürfe. Microsoft behauptet, nach Prüfung von Dokumenten und Befragung Dutzender Mitarbeiter keine Beweise dafür gefunden zu haben, dass Menschen durch seine Azure- und KI-Technik im Gaza-Konflikt ins Visier genommen oder geschädigt worden seien.

Zuvor gab es schon in den Niederlanden Proteste gegen Microsoft.


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