Gasspeicher: Neue Wasserstoffspeicher benötigt
Eine Untersuchung legt nahe, dass nicht alle Erdgasspeicher auf Wasserstoff umgerüstet werden können und neue Speicher gebaut werden müssen.

Drei Verbände der Gasbranche haben eine Studie vorgelegt, in der untersucht wurde, wie bestehende unterirdische Erdgasspeicher künftig für die Nutzung von Wasserstoff umgerüstet werden können. Für die Mehrzahl der bestehenden Gasspeicher wäre eine Umrüstung demnach wohl machbar, ausreichen wird das aber nicht. Es müssten auch neue Speicher gebaut werden.
- Gasspeicher: Neue Wasserstoffspeicher benötigt
- 15 bis 40 neue Wasserstoffspeicher nötig
Durchgeführt hat die Studie das Gastechnologische Institut der Firma DBI. Auftraggeber waren die Initiative Energien Speichern (INES), ein Dachverband der Erdgasspeicherbetreiber in Deutschland, sowie der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG).
Wasserstoff gilt als wichtiger Baustein einer künftigen Energiewende, er soll beispielsweise in der Stahl- und Chemieindustrie eingesetzt werden. Er könnte zudem als Langzeit-Stromspeicher dienen, um die fluktuierende Erzeugung durch Wind- und Solarenergie auszugleichen.
Erdgasspeicher sollen künftig Wasserstoff speichern
Dabei gilt es als vielversprechende Möglichkeit, bisherige Erdgasinfrastruktur künftig für Wasserstoff zu nutzen. An einigen Standorten von Erdgasspeichern gibt es bereits Forschungsprojekte, bei denen eine künftige Wasserstoffnutzung getestet werden soll.
Bei den Erdgasspeichern unterscheidet man zwei Arten: Kavernenspeicher, bei denen das Gas in großen unterirdischen Hohlräumen in Salzgestein gelagert wird, und Porenspeicher, bei denen das Gas in die Hohlräume in porösem Gestein gepresst wird.
In der Studie wird im Detail diskutiert, wie eine Umrüstung von Erdgas- zu Wasserstoffspeichern technisch ablaufen könnte. Dabei kommen die Studienautoren zu dem Schluss, dass eine Umrüstung für Kavernenspeicher auf jeden Fall machbar wäre. Bei den Porenspeichern sieht es jedoch anders aus.
Ob diese für eine Umrüstung infrage kommen, müsste man laut den Autoren im Einzelfall prüfen, sie gehen aber davon aus, dass etwa ein Viertel der in Deutschland bestehenden Erdgas-Porenspeicher künftig Wasserstoff speichern könnten.
In Deutschland gibt es bislang 31 Kavernenspeicher und 16 Porenspeicher. Sprich: Die Kavernenspeicher, bei denen eine Umrüstung wohl einfacher möglich wäre, sind in der Mehrzahl.
Die Studienautoren haben in mehreren Modellierungen betrachtet, was das für den künftigen Wasserstoff-Speicherbedarf bedeutet. Sie haben sich dabei an den Langfristszenarien für Klimaneutralität orientiert, die im Auftrag des Wirtschaftsministeriums der vorigen Bundesregierung erstellt wurden.
Dabei muss man allerdings bedenken, dass diese Langfristszenarien noch von einem Zieljahr für Klimaneutralität bis 2050 ausgehen. Noch von der alten Bundesregierung wurde ein neues Klimaschutzgesetz beschlossen, das dieses Zieljahr auf 2045 vorzieht.
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15 bis 40 neue Wasserstoffspeicher nötig |
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Energiespeicher für die Industrie sollen auch von der Industrie bezahlt werden. Wenn für...
Ich bin ja immer dafür, dass man sich rechtzeitig Gedanken macht. Aber hier halte ich die...
Das Problem ist bei Wasserstoff auch, dass er im gasförmigen Zustand (Verflüssigung ist...
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