Digital Research Inc.
Zusammen mit Dorothy gründete er Digital Research Inc., um CP/M zu vermarkten. Sie nahm ihren Mädchennamen McEwen an, um das Geschäft nicht so winzig anmuten zu lassen, wie es zunächst war. Dorothy war für Kommunikation und Rechnungswesen zuständig, Gary kümmerte sich um Programmierung.
Es war eine unbeschwerte Zeit, in der die Familie zunächst gut und dann sehr gut von den Software-Einnahmen leben konnte. Eines Tages rief sogar die Bank an, um sich zu vergewissern, dass die Einnahmen real waren - bei 85 Prozent Gewinnspanne war der zuständige Sachbearbeiter misstrauisch geworden.
Die Profite und das lockere Hippie-Klima in der Firma sorgten dafür, dass einige der besten Programmiererinnen und Programmierer bald bei DRI arbeiteten. So schrieb Kathy Strutynski an der Apple-Version und dem Nachfolger CP/M 2 mit ersten Multitasking-Funktionen - sie hatte sich mit Kildall angefreundet und eine Karriere bei Panam und einigen großen Beraterfirmen hinter sich gelassen.
Tom Rolander erinnerte sich später, dass er beim Vorstellungsgespräch ein Miniaturflugzeug auf Gary Kildalls Tisch bemerkte und ihn darauf ansprach - einige Minuten später waren die beiden auf dem Weg zum Flugplatz, wo Kildall mit Rolander einige Runden in der echten Maschine drehte. Rolander fing zwei Tage später bei DRI an. Er bekam den Beinamen "die Kanone" verpasst, weil man ihn lediglich in die ungefähre Richtung eines Programmierproblems ausrichten und zünden musste - ab dann arbeitete er nonstop an dessen Lösung.
"I have always felt uneasy around Bill"
Anfang der 1980er Jahre passierte etwas, das den Lauf der Dinge sowohl für Gary Kildall und DRI als auch für die restliche IT-Welt für immer verändern sollte.
IBM hatte zu diesem Zeitpunkt beschlossen, einen eigenen Personal Computer zu bauen. Obwohl der blaue Riese nach erster interner Schätzung bereits neun Monate benötigen würde, um lediglich die Verpackung zu entwerfen, ging das Projekt zügig voran.
Nach nur einem Jahr war die Hardware aus Standardkomponenten fertig - es fehlten nur noch ein Betriebssystem und eine Programmiersprache. Für Letztere kontaktierte IBM eine kleine Firma namens Microsoft, die BASIC bereits für mehrere Computerhersteller angepasst hatte. Ihr Chef namens Bill Gates verwies für ein Betriebssystem auf den Marktführer: DRI.
Als die IBM-Abordnung mit Schlips und Kragen vor der Tür von Digital Research auftauchte, hatten sie eine Verschwiegenheitserklärung mitgebracht, die sie Dorothy McEwen unter die Nase hielten. Darin stand, dass DRI nichts über die Gesprächsinhalte weitergeben dürfe, IBM hingegen alles. Außerdem würden alle Ideen und Informationen, die Gegenstand der Verhandlungen waren, fortan IBM gehören.
McEwen weigerte sich, das Papier zu unterzeichnen, was die Anzugträger vollkommen aus dem Konzept brachte. Was weder Dorothy noch Gary, der nach eigenen Angaben wesentlich später hinzukam, wussten: IBM wollte sein Projekt so lange wie möglich geheim halten, weil es - wie bereits erwähnt - aus Standardkomponenten bestand und somit leicht kopierbar war. Zunächst erschien der IBM-PC für Kildall lediglich als ein weiterer Computer. Ob dieser nun mit CP/M lief oder nicht war vermutlich eher nebensächlich.
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