Der erste persönliche Computer
1972 hatte er aus dem Wust an Platinen, Kabeln und wiederbeschreibbaren Speicherchips einen tragbaren Rechner zusammengebaut, den er zu Demonstrationen mitnehmen konnte. Immer im Gepäck: das 30 Kilogramm wiegende Teletype-Monster, ohne das weder Ein- noch Ausgaben möglich waren.
Bei Intel war man zu dieser Zeit allerdings weder vom Personal-Computing noch vom Software-Geschäft überzeugt. Als Kildall einem Intel-Chef ein selbstgeschriebenes Spiel für sein blinkendes Ungetüm zeigte, meinte dieser trocken, dass die Zukunft in Digitaluhren liege - und wohl kaum in Computerspielen.
"It liberated software from hardware"
Gary Kildall verbrachte noch einige Zeit damit, seine Programmierkünste im Austausch gegen Intel-Hardware anzubieten. Als der Chiphersteller 1976 endlich das volle Potenzial seiner Technologie erkannte, zeigte sich jedoch schnell, dass die Vorstellungen über die Nutzung und die kommerzielle Verwertung weit auseinandergingen.
Kildall war Idealist, Intel sah das große Geschäft. Der Plan der Vermarkter war, zunächst ein Basis-Set für Entwickler für 8.000 US-Dollar herauszubringen, das mit einem veralteten Lochstreifensystem für 2.000 US-Dollar funktionierte. Wenn genügend davon verkauft waren, wollte Intel ein Diskettenlaufwerk für 2.500 und entsprechende Software für weitere 1.000 US-Dollar anbieten. Kildall protestierte: Aus seiner Sicht würde das den Fortschritt aufhalten.
Zu dieser Zeit hatte er jedoch schon sein erstes eigenes Produkt: eine Software, die unabhängig von der Hardware die grundlegenden Funktionen des Computers bereitstellte. Er nannte es Control Program/Monitor, kurz CP/M.
"I'm not into horoscopes, but what the heck"
Die ersten Testläufe fanden auf dem wohl ungewöhnlichsten System statt, das man sich vorstellen kann. Es handelte sich um einen Automaten, der Horoskope auf Jahrmärkten erstellen und ausdrucken sollte. Dessen Entwickler war dann auch dafür verantwortlich, dass es erstmals eine Sicherheitsabfrage gab. Er hatte zuvor versehentlich, statt mit "dir *.*" alle Dateien aufzulisten, durch Eingabe von "del *.*" alles gelöscht. Kildall änderte den Befehl zu "era" und gab der Nutzerschaft mit "Are You Sure (Y/N)?" etwas Bedenkzeit.
Um CP/M auf sämtlicher Hardware lauffähig zu machen, schrieb Kildall das erste Bios. Es stellte nach dem Start des Rechners die Umgebung für das Betriebssystem bereit und konnte für jeden Computer angepasst werden.
Es war an der Zeit, die Früchte seiner jahrelangen Bemühungen zu ernten.
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Gary Kildall: Der Mann, der das PC-Betriebssystem erfand | Digital Research Inc. |
Zugegebenermassen, "gearbeitet" habe ich mit CP/M nie nennenswert. Ein wenig rumgespielt...
Als Windows 1.0 rauskam war der ST schon über ein halbes Jahr alt. Und Windows 1.0 war...
Da dürftest Du falsch liegen. Schaue Dich mal in den ärmsten Regionen der Welt um - Du...
Ich wage mal zu behaupten, dass jeder aus dem Billionaires-Club das genauso gut oder...