Verfügbarkeit und Fazit
Laut Garmin können Fitnessbegeisterte mit der Venu rund 20 Stunden am Stück mit energiehungriger GPS-Datenerfassung und ohne Musik Sport machen. Mit Musik, die von dem Wearable per Bluetooth auf die Kopfhörer übertragen wird, sollen es rund sechs Stunden sein. Die Akkulaufzeiten der Vivoactive 4 sind im Smartwatch-Modus insgesamt etwas länger, beim GPS-Sport dafür aber etwas kürzer.
Im Vergleich zum gemeinsamen Vorgänger Vivoactive 3 überarbeitete Garmin die Benutzerführung beider Sportuhren und fügte eine zweite Seitentaste hinzu, die im Normalfall für "zurück" zuständig ist. Wir finden die Bedienung damit wesentlich komfortabler. Beim Touchscreen wünschten wir uns bei Venu und Vivoactive 4 minimal mehr Präzision und etwas weniger Ruckler. Beides stört im Alltag nach kurzer Gewöhnung aber nicht weiter.
Neben der optischen Herzfrequenzmessung ist nun auch ein Pulsoxymeter auf der Gehäuserückseite verbaut. Damit lässt sich die Sauerstoffsättigung im Blut messen, was für Extrembergsteiger spannend ist und Hinweise auf Atemprobleme beim Schlafen (Schnarchen) geben kann. Wir finden das nur mittelwichtig.
Davon abgesehen ergänzte Garmin vor allem die Software um neue Funktionen. Wie schon angedeutet ist es möglich, rund 500 Songs über Spotify, Deezer und Amazon Music sowie manuell auf das Wearable zu übertragen. Ein zusätzliches Widget namens Body Battery gibt Auskunft über die geschätzte Leistungsfähigkeit im Alltag und beim Sport. Auch neu sind Unfallbenachrichtigungen für Freunde oder die Familie während bestimmter Aktivitäten. Dazu muss der Nutzer aber das per Bluetooth gekoppelte Smartphone dabeihaben.
Ebenfalls dazugekommen sind Unterstützung und Anleitungen für Basisübungen direkt auf dem Bildschirm für Yoga und Pilates. Anders als bei der Vivoactive 3 können die neuen Modelle auch beim Schwimmen den Puls am Handgelenk messen - das funktioniert recht gut. Keine Änderungen gibt es bei der Schlafanalyse, der Schrittzählung und der Schätzung des Kalorienverbrauchs sowie beim Empfang von Benachrichtigungen, solange das Smartphone gekoppelt ist. Von der Fenix 6 (Test auf Golem.de) bekannte Funktionen wie Hinweise auf Erholungszeiten bieten die Wearables nicht.
Die Software auf Venu und Vivoactive 4 macht einen ausgereiften Eindruck. Beim Koppeln mit dem Smartphone und vor allem beim Übertragen von Daten per Bluetooth hatten wir aber immer wieder Probleme unter iOS 13. Möglicherweise trägt dafür primär Apple mit grundlegenden Änderungen bei iOS 13 die eigentliche Verantwortung - dem Anwender hilft diese mögliche Erkenntnis allerdings nicht weiter. Bei der Übertragung per Kabel am PC (mit einer Software von Garmin namens Garmin Express) gab es keine Probleme, ebenso beim Transfer der Traingsdaten über das heimische Wlan.
Die Venu hat einen Durchmesser von 43 mm, die günstigste der vier Farbversionen kostet rund 350 Euro. Die Vivoactive ist in zwei Varianten verfügbar: als 4S mit einem Durchmesser von 40 mm und als 4 mit einem Durchmesser von 45 mm; die Preise beginnen bei 280 Euro. Abhängig von der Gehäusegröße haben auch die Displays unterschiedliche Ausmaße, in allen Fällen werden sie von Gorilla Glass 3 geschützt. Die Wearables sind laut Garmin wasserdicht bis 5 ATM. Von der Vivoactive 4 gibt es Star-Wars- und Marvel-Sondereditionen.
Fazit
Es ist schön, einige der bekannten Anzeigen und Widgets aus dem Ökosystem von Garmin auf der Venu in schickem Amoled-Glanz statt im relativ trüben MIP-Look zu sehen. Richtig viel macht der Hersteller allerdings nicht aus den technischen Möglichkeiten. Die grafische Gestaltung der mitgelieferten Zifferblätter und Anzeigen finden wir langweilig, ein praktischer Zusatznutzen ergibt sich kaum.
Der Always-on-Modus der Venu reicht im Alltag zwar aus, wirkt im Vergleich zum LTPO-Display der Apple Watch Series 5 aber trist. Auch was Bedienung und Softwarevielfalt angeht, muss sich die Venu der Apple Watch geschlagen geben. Immerhin in einem - für viele Anwender entscheidenden - Punkt hat Garmin mit seiner Fitnessuhr einen deutlichen Vorsprung: bei der Akkulaufzeit. Es ist einfach ein Unterschied, ob der Nutzer seine Uhr fast täglich oder nur alle paar Tage ans Ladekabel anschließen muss, zumal so auch Schlaftracking möglich ist.
Immerhin ist die Bedienung von Venu und Vivoactive 4 mit zwei Tasten statt nur einer Taste viel eleganter als beim Vorgänger gelöst. Allein deshalb lohnt sich das Upgrade, egal auf welches Modell. Ansonsten bieten beide Wearables die von Garmin gewohnten, stark auf Sport und Fitness ausgelegten Funktionen in einem schönen und angenehm zu tragenden Gehäuse. Haptik, Tragekomfort und Verarbeitung sind hochwertig, die gemessenen GPS- und Pulsdaten wirken plausibel. Die von Garmin geforderten Preise kommen uns trotzdem etwas zu hoch vor.
Auch deshalb finden wir es unverständlich, dass die von der Fenix 6 bekannten Analysen von Trainingsbelastung und Erholungszeit bei diesen Uhren nicht enthalten sind. Gerade für die primär aus ambitionierten Freizeitsportlern bestehende Zielgruppe der Venu und Vivoactive 4 wäre das eine enorme Hilfe gewesen.
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