Fazit
Der Ausflug von Gardena in die Welt der Computerhardware und Cloud-Dienste ist alles in allem nur teilweise gelungen. Natürlich ist das System bei Einbau und Einsatz deutlich komfortabler als die Bastlerlösung mit dem Raspberry Pi. Aber im Grunde kann man kein Smart-Home-System empfehlen, das keinen lokalen Zugang ermöglicht und nur über eine Internet-Cloud funktioniert. Laut Gardena gibt es aber Planungen zur Integration in RWE Smarthome. "Ganz kurzfristig" werde das jedoch nicht erfolgen.
Adaptive Bewässerung wird nachgeliefert
Dies alles verstärkt den Eindruck, als habe Gardena ein nicht ganz ausgereiftes Produkt zum Frühling noch rechtzeitig auf den Markt bringen wollen. So gibt es in der App beispielsweise einen Hinweis auf eine adaptive Bewässerung. Dabei lässt sich das Ventil in Abhängigkeit von der Bodenfeuchte öffnen, die der Sensor misst. Doch die sehr sinnvolle Funktion, die konventionelle Bewässerungscomputer ebenfalls haben, ist vorerst nicht verfügbar. Einen Termin dafür konnte Gardena auf Anfrage von Golem.de noch nicht nennen.
Unkomfortabel ist auch die Programmierung des Bewässerungsplans. Es gibt keine Möglichkeit, einen Zeitplan für alle Wochentage gleichzeitig einzugeben. Das lässt sich selbst über die Kommandozeile beim Raspberry Pi schneller bewerkstelligen. Auch lassen sich die Bewässerungszeiten nicht global löschen oder zeitweise deaktivieren. Solche Funktionen könnten zumindest mit einem Update der App nachgeliefert werden.
Herausgabe von Quellcode verweigert
Das Beispiel des Gardena Smart System macht klar: Die Vernetzung und kabellose Ansteuerung jedweder Geräte ist zwar prinzipiell möglich, hat aber noch einen hohen Preis. Nicht nur monetär, sondern auch in der Abhängigkeit von digitalen Dienstleistungen, die ein Hardwareanbieter nun jahre- oder jahrzehntelang zur Verfügung stellen muss. Aber selbst technisch wirkt das Produkt noch nicht so ausgereift, dass man die Anschaffung bedenkenlos empfehlen könnte. Dazu erscheint die Kommunikation zwischen Ventil und App noch zu störungsanfällig. Von den übrigen genannten Einschränkungen ganz abgesehen.
Bezeichnend ist auch der Umgang von Gardena mit der genutzten Open-Source-Software. Auf mehrfache Nachfrage zur Herausgabe des Quellcodes hieß es stets: Der Open-Source-Code wie der Linux-Kernel sei unverändert übernommen worden und müsse daher nicht herausgegeben werden - ein klarer Verstoß gegen die Lizenzbedingungen. Es fehlt auch die Angabe eines "Written Offer", also einer Adresse, über die der Quellcode bezogen werden kann.
Günstige Zigbee-Ventile erwünscht
Gut möglich, dass das Gardena Smart System dennoch seine Käufer findet. Wer die Einschränkungen in Kauf nimmt, erhält damit erstmals die Möglichkeit, auf halbwegs unkomplizierte Weise selbst von seinem Urlaubsort auf den Malediven den heimischen Rasen zu sprengen. Wünschenswert wäre aus Bastlersicht aber ein Funkventil, das über einen Standard wie Zigbee selbst angesteuert werden kann. Entsprechende Funkmodule für einen Raspberry Pi sind schon länger erhältlich. Dabei wäre es auch egal, ob solch ein Produkt von Gardena kommt. Schließlich gibt es im Baumarkt auch Äxte von anderen Herstellern zu kaufen.
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Schlaues Ventil mit Eigenleben |
Wenn man so etwas nicht zwingend Online bzw. zentral per Cloud steuern muss, dann kann so...
Lustig ist auch dass Gardene scheinbar Plastik benutzt das nicht UV-Stabil ist. Ein...
Na dann, Loxone Air, paar Air Steckdosen dazu, Magnetventile, und nen 50er für einen...
Dann lieber gleich was anständiges, z.B. Loxone Air, und ein paar Magnetventile. Kann...