Gaming-Szene: Durchgesickerte Ukraine-Dokumente kamen über Discord-Server

Das US-Justizministerium und das Pentagon untersuchen ein angebliches Leak geheimer Dokumente(öffnet im neuen Fenster) . Die Dokumente drehen sich um Offensivpläne des ukrainischen Militärs, die Analyse britischer Politik im Südchinesischen Meer und Aktivitäten im Jemen sowie um viele andere Analysen von Feinden und Verbündeten der USA.
Über die Existenz der Dokumente berichtete die New York Times(öffnet im neuen Fenster) vor Ostern, nachdem russische Telegram-Kanäle am 5. April 2023 abfotografierte Dateien über angeblichen Pläne zu einer Frühjahrsoffensive der Ukraine verbreitet hatten. Mindestens eines der Bilder wurde laut der investigativen Journalismusplattform Bellingcat bearbeitet(öffnet im neuen Fenster) .
Bellingcat hat nach eigenen Angaben Beweise dafür, dass einige Dokumente bereits im Januar 2023 online gestellt wurden, der exakte Zeitpunkt ist jedoch unklar.
Die Dokumente wurden zunächst auf einem Discord-Server gepostet, der sich mit dem Computerspiel Minecraft und der Fangemeinde eines philippinischen Youtube-Stars beschäftigte. Sie verbreiteten sich dann auf anderen Webseiten wie 4chan, bevor sie auf Telegram, Twitter und bei Medienverlagen auftauchten, heißt es in dem Bericht von Bellingcat.
Das Recherchenetzwerk hat Kontakt mit Mitgliedern einer Discord-Community aufgenommen, die behaupteten, dass andere Dokumente bereits früher auf einem anderen, inzwischen gelöschten Server namens Thug Shaker Central gepostet wurden. Es sei Bellingcat allerdings nicht möglich gewesen, dies unabhängig zu überprüfen.
Alles Absicht? Und von wem?
Ukrainische Beamte haben den Wahrheitsgehalt der Dokumente angezweifelt, heißt es in dem Bericht von Bellingcat, der sich auf die Aussagen eines ukrainischen Beraters auf Telegram stützt(öffnet im neuen Fenster) . Dieser glaube, dass Russland hinter dem angeblichen Leak stecke und das Leak der Desinformation diene. US-Sicherheitsbeamte, die von der New York Times zitiert wurden(öffnet im neuen Fenster) , schienen jedoch an der Echtheit der Dokumente nicht zu zweifeln. Auch dies könnte natürlich eine List sein.



