Gaming: China vergibt nach 14.000 Spielestudio-Pleiten neue Lizenzen

Mindestens 14.000 chinesische Spielestudios sowie verbundene Marketing- und Merchandisingfirmen sollen in den vergangenen Monaten aufgegeben haben, weil die Behörden des Landes keine Lizenzen für neue Games erteilt haben.
Seit Mitte 2021 währte der Zulassungsstopp, nun hat die zuständige National Press and Publication Administration (NPPA) laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters(öffnet im neuen Fenster) 45 neue Titel zugelassen. Exemplarisch wird ein Spiel namens Party Star von einem Unternehmen namens XD Inc genannt.
Auch Titel von Yoozoo Games und 37 Games sollen Freigaben erhalten haben. Unter den Spielen befinden sich keine Marken oder Serien, die auch im Westen bekannt sind. Die Aktien von mehreren großen Publishern wie Netease und Bilibili konnten nach Bekanntgabe der wieder aufgenommenen Lizenzerteilung um teils knapp 10 Prozent zulegen.
Branchenexperten erwarten, dass nun rasch weitere Spiele zugelassen werden. Die Analysten von Niko Partners etwa gehen davon aus, dass bis Ende 2022 weitere 500 bis 700 Games(öffnet im neuen Fenster) die nötigen Lizenzen erhalten.
China geht mit immer mehr Einschränkungen gegen Gaming vor. Seit August 2021 dürfen Minderjährige lediglich freitags, samstags und sonntags jeweils zwischen 20 und 21 Uhr spielen. Die Vorgaben werden strikt überprüft, etwa mit den Identifikationssystemen der Smartphones.
Strikte Inhaltsbeschränkungen für Games in China
Begründet werden die Einschränkungen unter anderem mit dem Vorgehen gegen Onlinesucht. Es gibt allerdings auch Einschränkungen bei den Inhalten, etwa Verbote bei der Darstellung von Glücksspielelementen sowie bei Aberglauben, Horror und dem, was die Behörden als "Verweichlichung" bezeichnen, etwa betont feminine Darstellungen von männlichen Helden.
Die Beschränkungen auf dem Heimatmarkt gelten als ein Grund für das starke Engagement von chinesischen Technologiekonzernen im Westen. Vor allem Tencent hat sich im Lauf der letzten Jahre an vielen Firmen beteiligt, etwa mit dem Kauf des kalifornischen Entwicklerstudios Riot Games sowie mit Beteiligungen an Epic Games, Ubisoft, Frontier Development und Supercell.



