Gaming: AAA-Spiele können über 1 Milliarde US-Dollar kosten

Mehr als 250 Millionen US-Dollar für GTA 6, über 300 Millionen US-Dollar für Call of Duty: Die Budgets für Blockbuster werden immer höher.

Artikel veröffentlicht am 2. Mai 2023, 10:45 Uhr, Peter Steinlechner

Artwork von GTA 5 (Bild: Rockstar Games)

Für 50 bis 65 Millionen US-Dollar hätte man früher gleich mehrere Blockbuster-Games produzieren können. Heutzutage reicht das gerade mal für die saisonalen Erweiterungen – während die Entwicklung und Vermarktung der eigentlichen Spiele insgesamt mehr als eine Milliarde US-Dollar kosten kann.

Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung, die von der britischen Kartellbehörde Competition and Markets Authority (CMA) veröffentlicht wurde. Eigentlich geht es dabei um die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft.

Um den Markt zu verstehen, beschäftigte sich die CMA auch mit den Budgets für Herstellung und die Werbung für aktuelle Games. Der Bericht wurde als PDF veröffentlicht, wesentliche Teile sind allerdings geschwärzt und Quellen werden nicht genannt.

Ein der Behörde vorliegender Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die Entwicklung eines Blockbusters vor rund fünf Jahren noch zwischen 50 und 100 Millionen US-Dollar gekostet hätte. Inzwischen würden die Kosten für Games, deren Veröffentlichung für 2024 und 2025 geplant sei, bei über 200 Millionen US-Dollar liegen.

Laut dem Bericht soll die Produktion des nächsten Grand Theft Auto mit 250 Millionen US-Dollar veranschlagt sein. Ein typisches Call of Duty soll rund 300 Millionen US-Dollar kosten.

Massiver Druck auf die Entwickler

"Wir müssen so viel Inhalt für Call of Duty machen, dass wir uns nicht mehr auf ein Lead Studio verlassen können", wird ein namentlich nicht genannter Manager von Activision in dem Bericht zitiert. "Inzwischen benötigen wir fast 1,5 Lead Studios für jedes jährliche Call of Duty. Ich sehe nicht, dass sich das bald wieder könnte."

Direkt im Gespräch mit der CMA sagte ein Publisher, dass die Produktion einer neuen Serie rund 660 Millionen US-Dollar gekostet habe, dazu seien 550 Millionen für das Marketing gekommen – also rund 1,21 Milliarden US-Dollar. Es gibt keinen Hinweis darauf, um welchen Titel es sich handelt.