Games: Amazon und Verizon testen Spielestreaming

Medien in den USA berichten, dass sich sowohl Amazon als auch Verizon intensiv mit dem Streaming von Spielen beschäftigen. Interessant ist vor allem der Test des Telekommunikationskonzerns Verizon, der sich sonst mit Games wenig beschäftigt. Das Unternehmen hat laut einem Artikel von The Verge(öffnet im neuen Fenster) in aller Stille eine Reihe von Testern gesucht und gefunden, derzeit läuft offenbar eine Alphaphase.
Die Teilnehmer haben von dem Unternehmen eine Nvidia Shield mit vorinstallierter Software zugeschickt bekommen. Im Menü sind Bilder von rund 135 Spielen zu sehen, darunter God of War, Red Dead Redemption 2 und Battlefield 5. Allerdings handelt es sich bei diesen ganz großen Blockbustern wohl nur um Platzhalter.

Welche Titel tatsächlich spielbar sind, ist nicht bekannt. Sehr viel Spaß scheint das aber in keinem Fall zu machen - vor allem, weil es noch keine Speicherfunktion gibt, so dass die Probanden nach einer Unterbrechung immer wieder ganz von vorne anfangen müssen. Verizon arbeitet mit einem Startup namens Utomik zusammen, das einen Teil der Streamingtechnologie zuliefert. Demnächst soll Verizon auch Streaming auf Mobilgeräten mit Android ausprobieren wollen, was natürlich gut ins Geschäftsmodell der Firma passen würde.
Überhaupt dürfte sich Verizon mit dem Test primär auf die Möglichkeiten vorbereiten wollen, die 5G in ein oder zwei Jahren bietet - dann könnte Spielestreaming tatsächlich dank hoher Übertragungsraten und niedriger Lags für den Massenmarkt interessant werden. Das passt zu einer Meldung von The Information(öffnet im neuen Fenster) , der zufolge Amazon ebenfalls Tests durchführt. Hier liegen weniger Informationen vor, aber das Wesentliche: Die Vorbereitungen und Gespräche mit Publishern würden zwar schon laufen, aber richtig loslegen solle Spielestreaming bei der Firma frühestens 2020.
Derzeit bieten unter anderem Sony (Playstation Now) und Nvidia bereits Spielestreaming für Kunden an. Electronic Arts, Google und Microsoft arbeiten an der Technologie, Microsoft will im Frühjahr einen offenbar größer angelegten Test starten. Unklar ist, ob und wie das sogenannte Project Xcloud gegebenenfalls mit der aktuellen oder einer neuen Xbox verzahnt wird.
Beim Spielestreaming werden die Games nicht lokal, sondern auf den Servern des jeweiligen Anbieters ausgeführt. Von dort gelangen sie als interaktiver Stream auf den Bildschirm, wo der Anwender seine Eingaben vornimmt, die dann wieder zurück zum Rechenzentrum geleitet werden. Die dabei unvermeidlichen Verzögerungen zu minimieren ist eine der großen Herausforderungen für die Anbieter.



