#gamedevpaidme: Spieleentwickler legen ihre Gehälter offen
Erst Mindestlohn, später 150.000 US-Dollar im Jahr oder mehr: Es gibt extreme Unterschiede bei den Gehältern in der Spielebranche.

Auf Twitter veröffentlichen seit ein paar Tagen viele Spieleentwickler ihre Gehälter. Unter dem Hashtag #gamedevpaidme ist in den meisten entsprechenden Beiträgen die mehr oder weniger vollständige Lohnentwicklung seit Beginn der Karriere nachlesbar.
Dabei zeigen sich teils extreme Gehaltsunterschiede. Entwickler berichten, dass sie in den ersten ein oder zwei Jahren als Praktikant oder im Qualitätsmanagement als Tester gerade mal den Mindestlohn erhalten haben.
Lediglich ein paar Karriereschritte später gibt es dann aber oft Jahresverdienste von 150.000 US-Dollar oder mehr.
Es ist ein bisschen schwierig, die Angaben in deutsche Gehälter umzurechnen, weil Steuern und sonstige Abgaben (insbesondere die Krankenversicherung) in den USA vollständig anders geregelt sind als hierzulande. Als ganz grobe Faustregel kann man wohl so kalkulieren, dass 100.000 US-Dollar etwa einem Einkommen von 60.000 bis 70.000 Euro in Deutschland nahekommen.
Eine Veröffentlichung von Entwicklerverdiensten unter #gamedevpaidme gab es schon mehrfach in den vergangenen Jahren. Warum die Aktion gerade wieder mehr Interesse auf sich zieht, ist nicht richtig klar.
Press Reset könnte Grund für Lohnoffenlegungen sein
Es könnte sein, dass es mit der viel beachteten Veröffentlichung des Sachbuchs Press Reset des Journalisten Jason Schreier am 11. Mail 2021 zu tun hat, das sich mit den Arbeitsbedingungen in der Spielebranche beschäftigt.
Die auf Twitter veröffentlichten Gehälter sind zwar sehr unterschiedlich, ein paar wenig überraschende Gemeinsamkeiten gibt es aber. Die Angestellten der bekannten großen Firmen wie Blizzard, Riot Games und Ubisoft melden so gut wie immer wesentlich höhere Löhne als die Mitarbeiter kleinerer Firmen - jedenfalls bei vergleichbaren Posten und Erfahrung.
Kleinere und unabhängige Entwickler veröffentlichen oft keine Gehälter, sondern geben ihrer Betroffenheit über die eigenen, zumindest aus finanzieller Sicht wesentlich schlechteren Lebensverhältnisse mit traurigen oder nachdenklichen Memes Ausdruck.
Die meisten Beiträge mit dem genannten Hashtag erfolgen unter Klarnamen. Wir haben für diesen Artikel absichtlich auf die Nennung oder Verlinkung von exemplarischen Tweets verzichtet, um keine einzelnen Personen hervorzuheben.
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Erstmal ist wichtig zu wissen, das viele Steuern nicht von der Bundesregierung erhoben...
Das hat einzig und allein damit zu tun dass es sehr viele Menschen gibt die deutlich mehr...
Das ist ja noch weit entfernt von dem, was man sonst so hört. Ich dachte die fangen um...
So, ist das so? Woher kommt die Erkenntnis? Eigene Erfahrung mit mehreren solcher...