Galileo: Esa bringt Navigationssatelliten auf den rechten Weg

Nummer fünf lebt: Die europäische Raumfahrtagentur Esa hat einen von zwei falsch ausgesetzten Galileo-Satelliten auf eine neue Umlaufbahn befördert und in Betrieb genommen. Jetzt wird getestet, ob er Teil der Konstellation des europäischen Satellitennavigationssystems wird.

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Satellitennavigationssystem Galileo: rundere Umlaufbahn
Satellitennavigationssystem Galileo: rundere Umlaufbahn (Bild: P. Carril/Esa)

Der Galileo-Satellit Nummer fünf ist im Einsatz: Der falsch ausgesetzte Satellit wurde in seine richtige Umlaufbahn transferiert und in Betrieb genommen. Der zweite falsch ausgesetzte Satellit soll folgen.

Im August hatte eine russische Sojus-Trägerrakete zwei Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo ins All gebracht. Allerdings wurden diese auf einer anderen Umlaufbahn als beabsichtigt ausgesetzt.

Satellit Nummer sechs soll folgen

Der Orbit war elliptisch, mit einer Erdnähe von knapp 14.000 Kilometern und einer Erdferne von knapp 26.000 Kilometern. Mit insgesamt elf Manövern wurde der eine Satellit in eine neue Umlaufbahn gebracht, indem die Erdnähe um gut 3.500 Kilometer angehoben wurde. Der elliptische Orbit sei "runder" geworden, erklärt die europäische Raumfahrtagentur Esa (European Space Agency). Mit den gleichen Manövern soll auch der andere Satellit in eine höhere, rundere Umlaufbahn gebracht werden.

Nachdem der Satellit seine neue Umlaufbahn eingenommen habe, sei die Navigationsnutzlast eingeschaltet worden. Am 29. November habe er die ersten Navigationssignale ausgestrahlt, teilte die Esa am 3. Dezember mit. Seither läuft der "In-Orbit-Test". In Kürze sollen auch die Geräte für Rettungsmissionen (Search and Rescue, SAR) aktiviert werden. Anhand der Ergebnisse dieser Tests wird entschieden, ob die beiden Satelliten künftig als Teil der Konstellation eingesetzt werden. Diese Entscheidung wird die Europäische Kommission treffen.

Erste Positionsbestimmung 2013

Die beiden ersten regulären Galileo-Satelliten waren im Oktober 2011 ins All geschossen worden. Zuvor hatte die Esa zwei Testsatelliten, Giove A und Giove B, ins All geschossen, die 2012 abgeschaltet wurden. Zwei weitere Satelliten folgten im Herbst 2012. Im März 2013 wurde erstmals eine Positionsbestimmung mit Hilfe der Signale der Satelliten durchgeführt.

Die gesamte Konstellation für das europäische Navigationssystem soll aus 30 Satelliten bestehen, die in etwa 24.000 Kilometer Höhe um die Erde kreisen. Davon sollen 27 aktiv sein und drei als Ersatz dienen. Bis 2019 sollen diese Satelliten in die Umlaufbahn geschossen werden.

Galileo ist zivil

Anders als das US-Satellitennavigationssystem Global Positioning System (GPS) ist Galileo ein ziviles System. Es kann also in Krisenzeiten nicht einfach abgeschaltet werden. Zudem soll Galileo genauer sein als GPS.

Geplant war, dass Galileo 2008 einsatzbereit sei. Wegen diverser Querelen, finanzieller Schwierigkeiten und politischem Druck aus den USA verzögerte sich das Projekt jedoch. Ein Streit zwischen den Eignern des Satellitenkonsortiums European Satellite Navigation Industries (ESN) hätte Ende 2007 beinahe das Aus für Galileo bedeutet.

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