Multitasking mit bis zu vier Apps
Der innenliegende Bildschirm eignet sich aufgrund des quadratischen Formates gut für Multitasking: Drei Apps können wir gleichzeitig im Split-Screen-Modus anzeigen lassen, eine vierte als schwebendes Fenster darüber. Inwieweit das wirklich Praxisalltag ist, ist die Frage - wer allerdings gerne viele Apps auf einmal verwendet, kommt beim Galaxy Z Fold 3 voll auf seine Kosten. Der eingebaute Snapdragon 888 hat mit den gleichzeitig laufenden Anwendungen keinerlei Probleme, diesbezüglich sind auch die 12 GByte RAM hilfreich.
Um eine App im Multitasking-Modus zu verwenden, ziehen wir sie von der einblendbaren App-Leiste am Bildschirmrand an die gewünschte Position. Diese Leiste lässt sich in den Labs-Einstellungen auch fixieren und so permanent einblenden. Das ist für Nutzer praktisch, die gerne direkt von einer Anwendung in eine andere wechseln wollen und erinnert schon fast an einen Desktop-Modus.
Vom Format her eignet sich der faltbare Bildschirm des Galaxy Z Fold 3 gut für Texte, also auch Webseiten, E-Mail-Programme und - je nach Format - durchaus auf fürs Schauen von Videos. Hier gilt: Je weniger breit das Format, desto mehr sehen wir auf dem Bildschirm.
Tabletersatz oder nicht?
Im Alltag ertappen wir uns aber dabei, wie wir die meisten Aktionen tendenziell eher auf dem Außendisplay erledigen - besonders, wenn wir unterwegs sind. Es geht einfach schneller und ist praktischer, als das Smartphone immer erst aufzuklappen. Den Innenbildschirm verwenden wir eher, wenn wir etwas mehr Ruhe haben - etwa zu Hause auf dem Sofa, wenn wir etwas lesen wollen -, oder wenn wir Videos gucken.
Uns erinnert unser Nutzungsverhalten an das, was wir bei einem Tablet an den Tag legen. Das dürfte durchaus Samsungs Intention gewesen sein: Das aufgeklappte Galaxy Z Fold 3 ist ein Tabletersatz. Wir fragen uns aber manchmal schon, warum wir auf dem Sofa ein relativ kleines und auch noch unpraktischerweise quadratisches Tablet verwenden sollten, wenn wir ein 11-Zoll-Gerät mit normalem Format neben uns liegen haben. Das ist der Kompromiss, den man beim Galaxy Z Fold 3 machen muss: Das Gerät ist zuallererst ein Smartphone und erst danach ein Tablet. Natürlich steht aber das Argument im Raum, dass nicht jeder ein Tablet besitzt.
Kaum verwendet haben wir im Alltag die Möglichkeit, das Galaxy Z Fold 3 halb aufgeklappt hinzustellen. Das mag zunächst praktisch erscheinen, etwa, um Videos zu schauen. Uns sind die auf dem halben internen Display angezeigten Filme aber schlicht zu klein. Wer öfter an Videokonferenzen teilnimmt, könnte die halb aufgeklappte Position praktisch finden: Samsung hat innenliegend eine unter dem Display verbaute Kamera eingebaut.
Diese lässt sich allerdings nicht für sehr viel mehr als Videokonferenzen verwenden - und auch dann müssen wir nicht unerhebliche Einschränkungen bei der Bildqualität hinnehmen. Die Auflösung ist mit 4 Megapixeln gering, zudem schafft es das System nicht, die Lichtschleier herauszurechnen. Fast noch schlimmer finden wir den Display-Bereich über der Kamera, der eine ppi-Pixeldichte im niedrigen zweistelligen Bereich haben dürfte und entsprechend ins Auge fällt - besonders bei hellen Hintergründen. Wenn es nach uns ginge, hätte Samsung die innenliegende Kamera auch einfach weglassen können.
Äußere Frontkamera macht deutlich bessere Bilder
Über dem Außendisplay ist nämlich eine zweite Frontkamera mit 10 Megapixeln verbaut, die wesentlich bessere Bilder macht. Zudem können wir, wenn wir das Galaxy Z Fold 3 aufklappen, auch die dreifache Hauptkamera für Selbstporträts verwenden. Dafür aktivieren wir einfach den Außenbildschirm für eine Bildvorschau.
Die Dreifachkamera entspricht der des Galaxy Z Fold 2, es gibt keine nennenswerten Veränderungen bei der Bildqualität. Alle drei Kameras haben 12 Megapixel, es gibt eine Weitwinkel-, eine Superweitwinkel- und eine zweifache Telekamera. Die Bilder sind gut, ohne die aktuelle Konkurrenz an Qualität übertreffen zu können.
Der Akku des Galaxy Z Fold 3 ist wie bei den vorigen Modellen in zwei Teile geteilt, in jeder Hälfte ist einer eingebaut. Die Nennladung beträgt 4.400 mAh, schnellladen lässt sich das Smartphone mit maximal 25 Watt per Kabel und 10 Watt per drahtlosem Laden. Wenn wir Full-HD-Filme bei voller Helligkeit auf beiden Displays ca. acht Stunden lang anschauen, hat der Akkustand 50 Prozent erreicht. Im Alltag kommen wir mit dem Smartphone bei Nutzung beider Displays gut auf eine Laufzeit von einem Tag.
Ausgeliefert wird das Galaxy Z Fold 3 mit Android 11 und Samsungs One-UI-Oberfläche. Es sind zahlreiche Samsung- und Google-Apps vorinstalliert, zudem Facebook und Netflix. Das Smartphone unterstützt 5G und Wi-Fi 6. Der Fingerabdrucksensor ist im Einschalter an der Seite eingebaut und funktioniert in unserem Test schnell und zuverlässig.
Das neue Galaxy Z Fold 3 lässt sich auch mit Eingabestiften verwenden, Samsung hat sogar gleich zwei verschiedene S Pens präsentiert. Leider wurde uns keiner der Stifte zum Testen zur Verfügung gestellt, weshalb wir die Funktion nicht bewerten können.
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