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Galaxy Watch Ultra im Hands-on: Samsungs taffe Smartwatch mit Apple-Flair

Samsungs Galaxy Watch Ultra ist besonders widerstandsfähig und hat ein helles Display. Für die Nutzung mit nassen Händen dürfte sie aber weniger gut geeignet sein.
/ Tobias Költzsch
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Die Galaxy Watch Ultra von Samsung (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Die Galaxy Watch Ultra von Samsung Bild: Tobias Költzsch/Golem.de

Samsung hat mit der Galaxy Watch Ultra eine widerstandsfähige Smartwatch vorgestellt. Das Wearable erinnert vom Armband her an Apples Watch Ultra und richtet sich an eine ähnliche Zielgruppe: aktive Nutzer, die sich gerne draußen aufhalten und dort vielleicht auch Sport betreiben. Dafür ist die Uhr nach IP68 vor Wasser und Staub und nach MIL-STD 810H vor Stößen geschützt sowie bis zu einer Tiefe von 100 Metern wasserdicht.

Das 47 mm breite Gehäuse der Galaxy Watch Ultra wirkt deutlich widerstandsfähiger als das der ebenfalls vorgestellten Galaxy Watch 7 und ist aus Titan gefertigt. Die Seiten sind allerdings aus Kunststoff. Das AMOLED-Display ist 1,5 Zoll groß und wird mit bis zu 3.000 cd/m² äußerst hell - auch bei sehr hellem Umgebungslicht ist es gut zu erkennen. Für die Nutzung nachts gibt es ein spezielles, in Rot gehaltenes Watchface.

Die Galaxy Watch Ultra wird mit drei Buttons bedient. Der mittlere ist der Action-Button, der mit einer von vier Funktionen belegt werden kann: einer Stoppuhr, einer Taschenlampe, der Wassersperre oder dem Start einer ausgewählten Sportübung. Drücken wir fünf Sekunden lang auf den Action-Button, startet eine Sirene; nach einem zehnsekündigen Countdown wird ein lauter Signalton abgespielt, der Hilfe anlocken soll.

Sirenenton zum Hilferufen

Besonders laut finden wir den Ton aber nicht. Außerdem wird offenbar nicht gleichzeitig eine Notfall-SMS verschickt oder eine Rettungsstelle angerufen - dafür gibt es eine separate Funktion. Unter dem Action-Button befindet sich der Zurück-Button, der darüber eingebaute Knopf bringt Nutzer zum Home-Bildschirm zurück. Diese beiden Buttons lassen sich noch mit Zweitfunktionen belegen.

Die Übersicht der installierten Apps können wir nicht über die Buttons aufrufen, sondern nur über einen Wisch über den Bildschirm. Ebenso gibt es keine drehbare Krone oder Lünette, die bei Nutzung mit nassen Fingern oder Handschuhen praktisch wären. Bei der Galaxy Watch Ultra gibt es aber wieder die digitale drehbare Lünette, mit deren Hilfe wir durch die Menüs oder die Widget-Kacheln navigieren können. Mit nassen Händen dürfte dies aber ebenfalls nicht sonderlich gut klappen.

Das Armband der Galaxy Watch Ultra ist wesentlich breiter als das der Galaxy Watch 7 und wird mit einer Doppelschließe verschlossen. Das Armband wirkt sehr stabil und erinnert vor allem in der orangefarbenen Variante stark an das der Apple Watch Ultra. Von der eigentlichen Form her erinnert Samsungs Ultra-Modell nicht an Apple; das Gehäuse ist eine Mischung aus Quadrat und Kreis, die uns an Uhren von Panerai erinnert.

Wear OS 5.0 mit Samsung-Benutzeroberfläche

Ausgeliefert wird die Galaxy Watch Ultra mit dem auf der Google I/O 2024 vorgestellten Wear OS 5.0, auf das Samsung wieder seine eigene Benutzeroberfläche installiert. Im Inneren steckt Samsungs in einem 3-nm-Verfahren hergestelltes SoC Exynos W1000, das für Wearables gedacht ist. In der Bedienung reagiert die Galaxy Watch Ultra in unserem Kurztest sehr schnell und zuverlässig. Ein Dual-GPS-System soll auch in schwierigen Umgebungen wie Wäldern und Städten für eine zuverlässige GPS-Anbindung sorgen.

Die Galaxy Watch Ultra soll dank mehr Sensor-LEDs zuverlässigere Werte liefern. Die Uhr kann die bekannten Gesundheitswerte aufzeichnen: Puls, EKG, Blutsauerstoff, Temperatur, etc. Außerdem gibt es eine Herzfrequenzüberwachung sowie die Möglichkeit, zahlreiche Sportarten aufzuzeichnen. Wer beispielsweise läuft, erhält bei gleichbleibenden Strecken einen Vergleich mit der vorigen Leistung.

Multisport-Kachel und neue Watchfaces

Eine neue Multisport-Kachel erkennt automatisch verschiedene Sportarten nacheinander - etwa Radfahren, Schwimmen und Laufen. Gedacht ist die Kachel für Triathleten. Die Galaxy Watch Ultra kommt mit einer Reihe von Watchfaces, die speziell für das Wearable gemacht wurden. Diese bieten beispielsweise einen eingebauten Kompass. Funktionen wie beim Kompass der Apple Watch Ultra, mit deren Hilfe Nutzer etwa den Weg einfacher zurückfinden, hat die Galaxy Watch Ultra offenbar nicht - zumindest konnten wir derartiges in unserem ersten kurzen Test nicht entdecken.

Samsung zufolge hat die Galaxy Watch Ultra mit ihrem 590 mAh großen Akku im Energiesparmodus eine Laufzeit von bis zu 100 Stunden. Bei Nutzung von GPS-Verbindungen ist die Laufzeit entsprechend geringer - Genaueres können wir erst nach einem vollen Test der Uhr sagen.

Fazit

Die Galaxy Watch Ultra ist eine robuste Smartwatch für Sportler, die unmissverständlich Apples Watch Ultra nacheifert. Samsungs Version erscheint uns stabil, zudem ist sie angenehm zu tragen. Sehr gut gefällt uns das helle und scharfe Display, zudem reagiert die Galaxy Watch Ultra sehr flott.

Die Galaxy Watch Ultra ist etwas günstiger als Apples Watch Ultra: In Deutschland wird die Uhr 700 Euro kosten. Es wird nur eine Version geben, diese hat ein LTE-Modem; eine reine Bluetooth/WLAN-Variante wird nicht verfügbar sein. Samsung bietet zum Verkaufsstart eine Tauschaktion an, bei der Nutzer ihre alte Smartwatch in Zahlung geben können.


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