Galaxy S4: Samsungs taktet sein SoC extra für Benchmarks hoch
Normalerweise taktet Samsungs GPU des Galaxy S4 mit 480 MHz. Doch wie Anandtech herausgefunden hat, wird der Takt in einigen Fällen angehoben, und zwar ausgerechnet bei beliebten Benchmarks, die Tester verwenden. Auch die CPU-Leistung ist betroffen.

Samsung erkennt mit dem Galaxy S4 Anwendungen und verändert entsprechend die Taktrate des System-on-a-Chip (SoC), wie Anandtech herausgefunden hat. Das Galaxy S4 hat dafür einen Benchmarkbooster, der für bestimmte Anwendungen die Konfiguration verändert. So steigert Samsung etwa für den GFXBenchmark 2.5.1 die Taktrate der GPU von 480 auf 532 MHz. Dadurch verbessert Samsung die Benchmark-Resultate um mehr als 10 Prozent. Tester, die das nicht beachten, stellen dadurch das Galaxy S4 besser dar, als es tatsächlich ist.
Dieser Benchmarkbooster wird von Samsung jedoch nicht aktuell gehalten. Schon die Version 2.7.0 des GFXBenchmarks zeigt die Steigerung nicht mehr, denn dieses Programm wird nicht mehr vom Benchmarkbooster erkannt. Die GPU bleibt bei 480 MHz. Die Mehrleistung ist auch nicht für Spiele verfügbar. Nur bei Benchmarks wird der Takt erhöht.
Auch CPU-Benchmarks sind betroffen. Anandtech stellt aber klar, dass im Unterschied zur höheren GPU-Leistung die höhere CPU-Leistung allen Anwendungen bereitsteht. Samsung stellt nur sicher, dass gerade in Benchmarks die CPU das Maximum leistet.
Auch andere Benchmarks liefern falsche Resultate. Betroffen sind unter anderem Antutu, BenchmarkPi oder Quadrant, so Anandtech. Samsung Tomorrow hat mittlerweile eine Stellungnahme erhalten. Darin ist sich der koreanische Konzern keines Fehlverhaltens bewusst. Laut Samsung kommen auch andere Anwendungen in den Genuss von einer GPU mit 532 MHz. Die Stellungnahme ist allerdings äußerst knapp und geht nicht auf spezifische Ergebnisse und Ungereimtheiten ein, die Anandtech entdeckte.
Das Galaxy S4 hat offenbar keine Probleme, mit einem höheren Takt zu laufen, könnte diese Mehrleistung, vermutlich auf Kosten der Akkulaufzeit, also durchaus bereitstellen. Schwerwiegender ist allerdings, dass den Anwendern höhere Geschwindigkeiten vorgegaukelt werden, die in der Praxis nicht vorkommen, es sei denn, der Nutzer hat sein Smartphone nur für Benchmark-Vergleiche gekauft.
Nachtrag vom 31. Juli 2013, 17:59 Uhr
Von der GPU- und CPU-Taktveränderung ist nur die internationale Version mit Exynos-SoC (5410) betroffen. Bei der Qualcomm-Version ist hingegen nur der CPU-Teil betroffen.
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Wo verarscht denn Apple seine Kunden?
Ähm nein? Benchmarken ist voll 2000er... Das hab ich mit 14-15 gemacht. Aber nicht mit...
Deswegen heißt es ja auch immer so schön, traue keiner Statistik, Messung oder einem...
Samsung Fanboys sind die coolsten. Aber mal am Rande, wieso nur lachhafte 10%? Geht da...