Futuristische Schwebebahn: Ottobahn darf Teststrecke bei München bauen
Das Münchener Startup Ottobahn darf das Verkehrsmittel der Zukunft testen: eine Mischung aus Schwebebahn und Taxi.

Nie wieder im Feierabendverkehr stehen: Das Münchener Startup Ottobahn hat die Genehmigung für den Bau der ersten Teststrecke seiner Schwebebahn erhalten. Baubeginn soll im kommenden Monat sein.
Die Trasse werde auf einem Feld in Taufkirchen bei München entstehen, teilte das Unternehmen mit. "Sie wird rund 900 Meter lang sein, vermessen ist das Gelände bereits", sagte Ottobahn-Geschäftsführer Marc Schindler. Auf dem Oval will das Münchener Startup sein Konzept des Verkehrsmittels der Zukunft testen.
Nach Erteilung der Baugenehmigung sollen die Arbeiten in Kürze beginnen. Zunächst sollen Bohrungen für das Bodengutachten erfolgen. Dann sollen erste Wege gebaut werden. Der erste Spatenstich ist für Mitte März geplant. Daran sollen unter anderem die bayrische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU), Landrat Christoph Göbel (CSU) sowie Taufkirchens Bürgermeister Ullrich Sander (parteilos) teilnehmen.
Die Gondel fährt auf Schienen
Die Ottobahn ist eine Hängebahn und ähnelt in der Konstruktion der Schwebebahn in Wuppertal. Die Trasse ist ein konventionelles Rad-Schiene-System, das auf etwa zehn Meter hohen Stelzen steht. Auf den Schienen fahren Gondeln mit einem eigenen Antrieb.
Der große Unterschied zu konventionellen Verkehrsmitteln auf der Schiene ist, dass nicht Züge zwischen Haltestellen verkehren. Stattdessen soll das System ähnlich wie ein Taxidienst funktionieren: Fahrgäste bestellen per App eine Gondel und lassen sich von dieser an das gewünschte Ziel fahren. Zum Ein- und Aussteigen fahren die Gondeln auf Straßenniveau hinunter.
Die Technik für Gondeln und Trasse ist weitgehend vorhanden und erprobt. Kernstück des Systems ist die Software, die die Gondeln steuert, damit eine davon zur richtigen Zeit beim Fahrgast ist, sowie für das Routing der Kabine zum Ziel und einen reibungslosen Ablauf sorgt.
Auf die Software kommt es an
"Wir positionieren uns als Softwareunternehmen", sagte Schindler vor einiger Zeit Golem.de. Es gehe nicht darum, die schönste Kabine zu bauen, "sondern dass wir den Verkehrsfluss da oben effizient steuern werden".
Gestresste Pendler wird vor allem eines freuen: Die Software verhindert Konflikte mit anderen Kabinen. Niemand muss warten, während jemand anders in die gebuchte Kabine steigt. "Das System sortiert die Kapseln so ein, dass es keinen Stau gibt", sagte Schindler.
Ottobahn will Schienensysteme, die ganze Städte überziehen und bis in jede Straße hineinreichen. Wo heute noch Autos fahren, sollen dann Gondeln schweben. Die Straßen selbst sollen weitgehend zurückgebaut und durch Grünflächen ersetzt werden.
Bevor diese Vision einer autolosen Zukunft Wirklichkeit wird, geht es zunächst einmal darum, zu zeigen, dass das System nicht nur als Prototyp im Münchener Büro funktioniert: "Auf dem Oval wird dann in der zweiten Jahreshälfte zunächst ein Fahrzeug den Betrieb aufnehmen. Das steigern wir anschließend auf insgesamt fünf Fahrzeuge, die 100.000 Streckenkilometer abspulen sollen", sagte Schindler.
Diverse Städte haben Interesse an der Ottobahn angemeldet. Darunter ist auch Taufkirchen: Der Gemeinderat wünscht sich, dass die Teststrecke später zu einer Trasse nach München erweitert wird.
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bin für hinweise in welchen sci fi fílmen auf solche konzepte eingegangen wird dankbar.
Die Weichen würden mich ebenfalls ziemlich interessieren. Auch wie der Konflikt zwischen...
Ich halte die maglev technik ebenfalls für besser. Allerdings ist das TSB zu gro...
Ich glaube verstanden zu haben, dass ein Abseilmechanismus in den Laufapparat integriert...