Fußball: Fifa verwendet KI für Abseitsbestimmung bei WM
Bei der Fußball-WM 2022 in Katar werden Abseitsstellungen mit einem Hightech-Ball und KI überprüft - das soll schneller gehen und verständlicher sein.

Die Fifa wird bei der WM 2022 in Katar (21. November bis 18. Dezember 2022) auf ein neues System zur Erkennung von Abseitsstellungen setzen. Wie der Guardian berichtet, wird eine KI-gestützte Erkennung eingesetzt werden, die auf die Positionsbestimmung des Spielers durch zwölf Kameras und einen neuen Ball mit Sensor beruht.
Der Sensor im Ball sendet 500 Mal in der Sekunde seine Position, die Spieler werden anhand von 29 Punkten auf ihren Körpern lokalisiert. Auf diese Weise sollen sowohl die Position des Spielers, auf den gepasst wird, als auch der Moment der Ballabgabe durch den passspielenden Mannschaftskollegen genau ermittelt werden können.
Dem Chef des Schiedsrichterkomitees der Fifa, Pierluigi Collina, zufolge sollen die Daten mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet werden. Die Fifa nennt die Technik Semi-automated Offside Technology (SAOT). Sie wurde mit einer Reihe von Universitäten entwickelt, unter anderem mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT).
Schiedsrichter können Ergebnis selbst überprüfen
Das Ergebnis der SAOT-Analyse wird an einen Operator weitergeleitet und von einem Videoschiedsrichter (VAR) gegengeprüft. Der VAR sendet das Ergebnis dann an den Schiedsrichter auf dem Feld, der immer die Möglichkeit hat, die Entscheidung selbst noch einmal zu überprüfen. Collina zufolge soll der neue Prozess die Überprüfung einer Abseitsstellung von durchschnittlich 70 Sekunden auf 25 Sekunden verkürzen.
Das SAOT-System soll vor allem die Genauigkeit der Abseitsentscheidungen verbessern, der zeitliche Aspekt ist für viele Fußballfans allerdings auch wichtig. Anders als bei Sportarten wie Eishockey oder Basketball scheinen viele Fußballfans nicht an zeitliche Unterbrechungen für Videoanalysen gewöhnt zu sein.
Seitdem Technik im Fußball zunimmt, wird sie von den Beteiligten teilweise kontrovers diskutiert. Vor allem der Videoschiedsrichter, der den Schiedsrichter auf dem Feld im Nachhinein auf Fehlentscheidungen hinweist, wurde vor allem kurz nach der Einführung kritisiert. Das lag zum Teil auch an der Umsetzung: Die Entscheidungsfindung war für Zuschauer nicht immer verständlich dargestellt.
Technologie im Fußball wird diskutiert
Viele Fußballfans stören sich aber generell an einer Technologisierung des Sports, der ihrer Meinung nach auch von Fehlentscheidungen lebt. Chips im Ball sind aber schon seit einigen Jahren Standard und kommen unter anderem bei der Torlinientechnologie zum Einsatz. Dabei kann genau überprüft werden, ob der Ball die Torlinie komplett überschritten hat, was für ein Tor notwendig ist.
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Ist die WM eigentlich Pay2Watch oder FreeTV?
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