Funkstandard: Airlines wollen RFID für bessere Gepäckverfolgung nutzen

25 Prozent weniger verlorene Koffer weltweit: Mit Hilfe von RFID-Bändern am Fluggepäck wollen Fluglinien künftig ein besseres Tracking der Fracht ermöglichen. Das spare den Passagieren Nerven und den Airlines Geld - erfordert aber eine umfassende Zusammenarbeit.

Artikel veröffentlicht am , / dpa
RFID-markierte Koffer sollen weniger verloren gehen.
RFID-markierte Koffer sollen weniger verloren gehen. (Bild: Pixabay.com/CC0 1.0)

Fluggesellschaften wollen den Verlust von Koffern deutlich reduzieren und dafür jedes Gepäckstück künftig mit einem RFID-Chip versehen. Das berichtet der Nachrichtendienst dpa. "Ich hoffe, dass bis Ende 2020 das Gepäck auf der Hälfte aller Passagierreisen mit RFID ausgestattet ist", sagt Andrew Price, Chef der Fachabteilung Gepäck beim Airlineverband IATA. Bis Ende 2023 sollen es so gut wie alle Koffer sein.

2007 wurden nach einem Bericht des IT-Dienstleisters Sita etwa 18 Gepäckstücke aus einer Menge von 1.000 Passagieren fehlgeleitet. Zehn Jahre später sind es noch etwa sechs gewesen. Das summiere sich laut dpa weltweit jedoch auf etwa 23 Millionen Gepäckstücke. "Mit RFID können wir die Zahl um weitere 25 Prozent senken, wenn alle mitmachen", sagt Price.

Die RFID-Chips mit ihren Antennen sollen künftig in die Bänder mit dem klassichen Strichcode integriert werden. Lesegeräte an Gepäckbändern, in Gepäckhallen und beim Be- und Entladen können die Koffer dann während der Reise automatisch registrieren. Heute würden Gepäckstücke an vielen Flughäfen manuell gescannt, sagt Price.

Zusammenarbeit erforderlich

"Diese Neuerung erlaubt uns, zu jeder Zeit zu wissen, wo sich Gepäck befindet. Wenn ein Teil fehlgeleitet ist, sehen wir es und können eingreifen und es an den richtigen Flughafen schicken, noch bevor der Passagier eine Vermisst-Meldung aufgibt", sagt Price. "Damit werden weniger Gepäckstücke verloren gehen. Und wenn es doch passiert, werden sie schneller wieder beim Passagier sein." Das setzt allerdings auch voraus, dass Fluggesellschaften und Flughäfen zusammenarbeiten. Bisher können Transportetiketten sehr unterschiedlich sein.

Eine Vereinheitlichung bei den Frequenzen für RFID ist ebenfalls eine Voraussetzung für ein global genutztes System. Einen ersten Schritt in diese Richtung hat etwa die EU unternommen, denn sie will die Frequenzbänder von 874,4-876 MHz und 919,4-921 MHz für den Funkstandard nutzen.

In der IATA sind etwa 290 Airlines in 120 Ländern organisiert, die 82 Prozent des Luftverkehrs bestreiten, darunter auch die Lufthansa. Sprecherin der Airline Sandra Kraft sagt: "RFID kann dabei eine unterstützende Technologie sein, ist aber nicht die einzig mögliche. Lufthansa beteiligt sich unter anderem auch an Untersuchungen von RFID als möglicher Technologie bei den Gepäckservices."

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Armin_H 04. Jan 2019

Du musst da mehr in die Zukunft denken! Wenn die großen Hubs das implementieren, könne...

davidcl0nel 04. Jan 2019

Der Kofferhersteller Rimowa hat so etwas wieder eingestellt....

Vinnie 04. Jan 2019

macht nur an den Hubs sinn. Ich habe an den kleineren Flughaefen noch NIE etwas verloren...

derh0ns 03. Jan 2019

Kann sogar sein, dass das ganze zu viel weniger Abfall fuehr als bisher, da der Tag jetzt...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
VW ID.Buzz XL
Längerer Elektrobus mit mehr PS und Reichweite

Der ID.Buzz von VW kommt in einer XL-Version auf den Markt. Viele Neuerungen werden vom ID.7 übernommen.

VW ID.Buzz XL: Längerer Elektrobus mit mehr PS und Reichweite
Artikel
  1. Chipfabrik Magdeburg: Regierung streitet über Milliardenförderung für Intel
    Chipfabrik Magdeburg
    Regierung streitet über Milliardenförderung für Intel

    Angeblich verlangt Intel inzwischen eine staatliche Förderung von 10 Milliarden Euro. Doch Finanzminister Lindner soll noch blockieren.

  2. Microsoft Azure Cognitive Services: Kognitive Dienste in der Cloud ohne KI-Kenntnisse nutzen
    Microsoft Azure Cognitive Services
    Kognitive Dienste in der Cloud ohne KI-Kenntnisse nutzen

    Für maschinelles Sehen, Hören, Sprechen und Verstehen gibt es viele Einsatzmöglichkeiten. Wir erklären die Dienste von Microsoft und schauen dabei auch auf die Datensicherheit.
    Ein Deep Dive von Michael Bröde

  3. Arturia Microfreak 5.0: Mehr Synthesizer fürs Geld geht kaum
    Arturia Microfreak 5.0
    Mehr Synthesizer fürs Geld geht kaum

    Eines der besten Hardware-Musikinstrumente wird dank Firmware-Update noch besser. Das sind die größten Neuerungen beim Arturia Microfreak.
    Ein Hands-on von Daniel Ziegener

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Corsair Vengeance LPX DDR4-3600 16 GB 39,90€ und RGB PRO 49,90€ • Roccat Magma 33€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 FX 99,90€, ADATA LEGEND 710 2 TB 79€ • Alan Wake Remastered PS4 12,99€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury SSD 2 TB (PS5) 129,91€ • Sony Deals Week [Werbung]
    •  /