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Funklöcher: 1.100 neue Mobilfunkstandorte werden errichtet

Hessen fördert den Mobilfunkausbau auf dem Land. Auch die drei Netzbetreiber haben eine Absichtserklärung abgegeben. Die Telekom setzt auch auf Single-RAN-Technik mit LTE 900.
/ Achim Sawall
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(von links stehend): Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Dirk Wössner (Chef der Telekom Deutschland), Markus Haas (CEO Telefónica Deutschland), Ministerpräsident Volker Bouffier und (vorn) Christoph Clément (Mitglied Vodafone-Geschäftsleitung) (Bild: Staatskanzlei Hessen)
(von links stehend): Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Dirk Wössner (Chef der Telekom Deutschland), Markus Haas (CEO Telefónica Deutschland), Ministerpräsident Volker Bouffier und (vorn) Christoph Clément (Mitglied Vodafone-Geschäftsleitung) Bild: Staatskanzlei Hessen

Mit bis zu 1.100 neuen Mobilfunkstandorten sollen in Hessen Funklöcher geschlossen werden. Das gab die Hessische Staatskanzlei am Wochenende bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Davon sind 300 gefördert vom Land und 800 von den Netzbetreibern finanziert. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erklärte: "Ich freue mich, dass wir mit den drei großen Mobilfunknetzbetreibern ein geeignetes Maßnahmenpaket geschnürt haben."

Nach dem Kabinettsbeschluss, 50 Millionen Euro für eine bessere Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen zu investieren, unterzeichneten Bouffier und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) gemeinsam mit den Mobilfunknetzbetreibern Deutsche Telekom, Telefónica Germany und Vodafone einen 10-Punkte-Plan. Laut der Telekom handelt es sich um eine reine Absichtserklärung.

Abdeckungszahlen sind manipuliert

Mit einer 4G-LTE-Abdeckung von 98 Prozent der Haushalte gehöre Hessen im Mobilfunkbereich zu den bestversorgten Flächenländern, erklärte Bouffier. Doch 98 Prozent der Haushalte dürften nicht viel mehr als eine 70-Prozent-Abdeckung der Fläche in Deutschland umfassen. Die Netzbetreiber und die Regierenden geben stets nur die Bevölkerungsabdeckung an, die sich nicht auf die versorgte Fläche in der Bundesrepublik bezieht, sondern auf die Bevölkerung. Bereits bei der Vergabe der LTE-Funklizenzen wurde es den Bietern offengelassen, bis zu zwei Prozent der Haushalte auszusparen. Es war damals schon absehbar, dass eine solche Regelung den ländlichen Raum treffen würde.

Mit der Förderung könnten laut Al-Wazir Mobilfunkmasten vor allem in Gebieten auf dem Land aufgestellt werden, wo es wirtschaftlich für die Netzbetreiber auf absehbare Zeit nicht rentabel sein werde.

Dirk Wössner, Deutschlandchef der Telekom, sagte zur Vereinbarung: "Entscheidend ist es jetzt, vernünftige Bedingungen für die anstehenden ganz erheblichen Investitionen zu schaffen. Wir begrüßen, dass die hessische Landesregierung hier klar Position bezieht - für vernünftige Auflagen und gegen bundesweites nationales Roaming."

Wössner will Wohlverhalten der Landesregierung

Christoph Clément, Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone, erklärte: "Wir wollen die Netze schneller machen und die Funklöcher schließen. Dafür werden wir knapp 2.000 Stationen in Hessen umrüsten und - wo nötig - neu errichten."

Wössner sagte, die Telekom werde in den nächsten drei Jahren 450 neue Standorte aufbauen. Zudem schließt der Konzern 80 weiße Flecken. Darüber hinaus modernisiert die Telekom ihr Netz in Hessen weiter. Bis Ende 2019 bestückt sie die meisten der 2.170 bereits vorhandenen Standorte mit Single RAN-Technik und mit LTE 900.


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