Funklöcher: 1&1 hat auch LTE-Ausbauzusagen nicht eingehalten
Trotz Zusagen zur Schließung weisser Flecken aus dem Jahr 2018 hat 1&1 nur sieben statt 400 Masten aufgestellt. Hier ging es um LTE, nicht 5G.

1&1 hat auch die Ausbauzusagen vom Mobilfunkgipfel 2018, die man im September 2019 übernommen hat, bis heute nicht erfüllt. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf den Mobilfunkbetreiber. 1&1-Chef Ralph Dommermuth hatte nach der Teilnahme an der 5G-Auktion erklärt, man sei bereit, bis zu 400 Masten in Funklöchern auf dem Land aufzustellen.
Bis zum Fristende am 31. Dezember 2021 stand Informationen des Handelsblatts zufolge jedoch kein einziger davon. Auch bis heute hat 1&1 nur einen Bruchteil der Verpflichtungen erfüllt.
Auf Anfrage teilte eine Sprecherin dem Handelsblatt mit, dass bislang sieben Standorte fertiggestellt worden seien, 32 Funktürme befänden sich "in Bau". 1&1 rechtfertigte die Verzögerungen vor allem mit den komplizierten Abstimmungs- und Genehmigungsverfahren. Es handele sich "oft um besonders anspruchsvolle Standorte", hieß es. Bei 138 weiteren Standorte stehen die notwendigen Baugenehmigungen aus.
Ausbau war erst ab März 2021 möglich
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr verlängerte die Frist für 1&1 deshalb. Einen Teil der Verantwortung sieht man dort auch bei Konkurrenten von 1&1. "Umfassende und zeitaufwendige Abstimmungen mit den anderen Netzbetreibern" hätten den Prozess verzögert, sagte ein Ministeriumssprecher dem Handelsblatt. Eine "stabile Ausgangslage für die konkrete Standortplanung" habe so erst im März 2021 vorgelegen.
Telefónica teilte mit, dass man die "Weiße-Flecken-Liste zügig nach dem Vertragsschluss" übermittelt habe. Aufgrund von höheren Ausbaukosten ist laut Bundesverkehrsministerium mit maximal 200 neuen von 1&1 zu errichtenden Antennenstandorten zu rechnen.
Die Mobilfunkbetreiber vereinbarten im Juni 2018 mit dem damaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), zusammen mindestens 1.000 Standorte in weißen Flecken neu mit 4G auszubauen oder aufzurüsten und mindestens 10.000 Standorte neu zu bauen oder aufzurüsten. Dafür sollten Zahlungen der Netzbetreiber für 4G-Frequenzen vom Bundesfinanzministerium aufgeschoben werden.
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Zwei wäre schon in Ordnung. Fehler passieren. Wenn dann nicht gleich alles down ist hat...
1&1 bleibt am Ende halt seinem bisherigen Eindruck treu: Man scheut Investitionen zu...
Dommermuth hatte zuletzt 160 5G Standorte bis zum 30.6 & 1200 bis 31.12 zugesagt...
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