Funkchips: Apple klagt gegen Qualcomm
Rund eine Milliarde US-Dollar will Apple von Qualcomm haben. Der Chiphersteller ärgert sich aber über Apple und hält das Geld zurück. Deshalb klagt Apple.

Neue Vorwürfe gegen Qualcomm: Apple klagt gegen den Chiphersteller wegen unfairen Wettbewerbs und ausbleibender Zahlungen. Das berichten mehrere US-Medien, darunter der Fernsehsender CNBC und die Tageszeitung Wall Street Journal.
Apple verlangt von Qualcomm rund eine Milliarde US-Dollar. Dabei handelt es sich um Abschläge auf Lizenzzahlungen. Qualcomm hatte Apple zwischen 2011 und 2016 günstigere Konditionen dafür eingeräumt, dass Apple im iPhone keine Funkchips anderer Hersteller verbaut.
Qualcomm bestraft Apple
Qualcomm hält das Geld jedoch zurück - um Apple zu bestrafen: Apple hatte mit der südkoreanischen Wettbewerbsbehörde Korea Fair Trade Commission (KFTC) zusammengearbeitet. Die KFTC verhängte im Dezember 2016 wegen Wettbewerbsverstößen in Südkorea eine Strafe in Höhe von 854 Millionen US-Dollar gegen Qualcomm.
Die Geschäftsbeziehungen zwischen Apple und Qualcomm sind auch Gegenstand einer Klage der Federal Trade Commission (FTC) gegen Qualcomm. Die US-Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde wirft Qualcomm vor, mit den vergünstigten Konditionen für Apple den Wettbewerb verzerrt zu haben.
Qualcomm bietet mit der Snapdragon-Reihe Prozessoren an und ist durch seine WLAN- und WWAN-Chips sowie die dazugehörigen Plattformen bekannt. Die Systems-on-a-Chip stecken in Smartphones, Tablets, Smart-TVs und Embedded-Systemen. Die dazugehörigen LTE-Modems sind entweder integriert oder werden einzeln verkauft.
Nachtrag vom 24. Januar 2017, 9:28 Uhr
Laut unternehmensnahen Kreisen soll Qualcomm eine Gegenklage gegen Apple planen, berichtet das Onlinemagazin Recode. Die Klage könnte in den USA oder anderswo eingereicht werden, mit dem Ziel, den Fall abzuweisen.
Die Geschäftsbeziehungen mit dem iPhone-Konzern will Qualcomm trotz des Rechtsstreits selbstverständlich fortführen.
Nachtrag vom 26. Januar 2017, 12:00 Uhr
Apple verklagt Qualcomm auch in China. In zwei Klagen wegen überhöhter Preise für Patentlizenzen fordert der iPhone-Hersteller 1 Milliarde Yuan Schadenersatz (145 Millionen US-Dollar). Das Pekinger Gericht für Urheberrechtsfälle will den Fall annehmen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Dann ist noch der zweite Teil der Aussage aus dem Artikel zu verifizieren - dass Apple...
Das dürfte sich erst bei der Gerichtsverhandlung herausstellen - eigentlich ist dieser...