Funhouse-Board im Test: Verfügbarkeit und Fazit
Wir haben die Funhouse-Platine mit Xbox-One-Chip bei Alibaba gekauft, dort kostet das Mainboard samt A9-9820 inklusive Versand nach Deutschland rund 130 Euro. In Anbetracht dessen, dass es eine Xbox One S für etwa 220 Euro gibt, mag das günstig erscheinen. Um das Funhouse-Brett in Betrieb zu nehmen, braucht es aber noch RAM und HDD/SSD plus ein Netzteil.
Fazit
Es fasziniert uns immer wieder, auf welchen Umwegen manche Prozessoren abseits ihrer eigentlichen Bestimmung im Handel landen. Wir hätten bis vor wenigen Monaten nicht erwartet, dass es jemals einen Xbox-One-Chip auf einer frei verkäuflichen Platine geben wird. Doch das Funhouse-Board hat uns eines Besseren belehrt, wenngleich die Praxistauglichkeit eines damit aufgebauten Systems fraglich ist.
Schon 2013 war das 28-nm-Durango-SoC der Xbox One ein Mittelklasse-Prozessor, aus Desktop-Sicht sind die acht Jaguar-Kerne besonders lahm gewesen. Insbesondere deren arg niedrige Singlethread-Leistung sorgt für eine träge Reaktionsgeschwindigkeit, die meisten Spiele nutzten den Octacore nicht aus. Hinzu kommt, dass es nur einen alten Grafiktreiber für die Krypto/Panther-GPU gibt und der schnelle ESRAM-Puffer abgeschaltet wurde.
Daher starten viele Titel nicht und wenn doch, dann laufen sie äußerst langsam, da die Xbox One nie dafür ausgelegt war, einzig mit DDR3-Speicher zu arbeiten. Im Multimedia-Bereich stört, dass die Grafikeinheit mit modernen Codecs nichts anzufangen weiß, bei 1080p und H.264 ist bereits Schluss. Empfehlen können wir das Funhouse-Board daher niemandem außer Sammlern von kurioser Hardware.
Woher die Xbox-One-Chips übrigens stammen und warum Hersteller wie Chuwi und MSI diese auf eine Hauptplatine gepackt haben, wissen wir nicht. Es scheint aber so, als hätte AMD einst eine Embedded- oder OEM-Variante des Durango-SoC geplant und dann verworfen. Die Idee an sich hat jedoch überlebt, denn erst letzte Woche hat AMD mit dem 4700S Desktop Kit auf Basis des selbst entwickelten Cardinal-Mainboards eine Platine veröffentlicht, die einen Playstation-5-Chip (leider mit deaktivierter RDNA2-iGPU) nutzt.
Beim Funhouse-Board dient der abgeschaltete ESRAM der Krypto/Panther-GPU als trennendes Merkmal zur Xbox One, beim 4700S Desktop Kit hat AMD die integrierte RDNA2-Grafikeinheit gar gleich komplett deaktiviert. Eine vollwertige Spielekonsole oder zumindest deren Chip/Hauptplatine als klassischen PC einzusetzen, ist eben nichts, was Microsoft oder Sony gestatten.
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Spiele laufen mies, Linux nur ohne 3D-Grafik |
Dann war das damals aber schon der heisse scheiss, mit win2k .. das Zeug läuft heute...
In die TCO sollten aber auch die 70 Watt Idle - Leistungsaufnahme einfließen ... Mit...
Die Boards unterscheiden sich leicht.
Wer hätte gedacht, dass eine Spielkonsole eine Leistungsaufnahme von 70 Watt Idle hat...