Autonomes Fahren: Teslas Full Self-Driving offiziell noch in weiter Ferne
Tesla äußert sich Behörden gegenüber anders als Kunden: Full Self Driving bedeute nicht, dass die Autos autonom fahren könnten.

Der Elektroautohersteller Tesla hat der kalifornischen Zulassungsbehörde mitgeteilt, dass die Funktion Full Self-Driving (FSD) - deutsch: vollständig selbstfahrend - nicht bedeute, dass die Autos autonom fahren könnten. Darüber hat Car and Driver zuerst berichtet. Das Unternehmen arbeite jedoch daran, den Fahrzeugen autonome Funktionen beizubringen.
In der Öffentlichkeit gab Tesla-Gründer Elon Musk noch Mitte 2020 an, er habe das Gefühl, dass Tesla sehr nahe an Level-5-Autonomie sei und die Grundfunktionalität dafür Ende 2020 fertig werde.
Im Gegensatz dazu heißt es Ende Dezember 2020 in einem Brief von Teslas Syndikus Eric C. Williams an die kalifornische Zulassungsbehörde: "Derzeit ist weder der Autopilot noch die FSD-Fähigkeit ein autonomes System."
Verschiedene Stufen der Autonomie
Deutsche Hersteller unterscheiden fünf Automatisierungsgrade: assistiertes, teil-, hoch- und vollautomatisiertes sowie autonomes Fahren. Auch das US-Standardisierungsinstitut SAE kennt fünf Stufen.
Williams schreibt: "Wie Sie wissen, ist Autopilot eine optionale Suite von Fahrerassistenzfunktionen, die für die SAE-Level-2-Automatisierung (SAE L2) repräsentativ sind. Funktionen, die der Autopilot umfasst, sind die verkehrsabhängige Geschwindigkeitsregelung und das Spurlenksystem. Full Self-Driving (FSD) ist eine zusätzliche optionale Funktionssuite, die auf dem Autopilot aufbaut und ebenfalls SAE L2 entspricht."
SAE Level 2 beinhaltet Lenk-, Brems- und Beschleunigungsunterstützung für den Fahrer, erfordert aber, dass dieser das Auto und die Funktionen ständig überwacht.
Behörden sorgen sich wegen Musks Ankündigungen
Die mehrere 100 Seiten umfassende Mailkommunikation zwischen der Behörde und Tesla entstand aufgrund einer Nachfrage eines Behördenleiters, ob das Unternehmen plane, Autos mit autonomen Fahrfunktionen auf öffentlichen Straßen fahren zu lassen. Dazu sei ein Genehmigungsprozess erforderlich, den Tesla bisher nicht angestrengt habe. Auslöser war ein Tweet von Musk im Dezember 2020, dem zufolge Tesla ein Weihnachtsupdate mit einer FSD-Vorabfunktion plane.
Teslas Anwalt fügte hinzu: "Bitte beachten Sie, dass Tesla bei der Entwicklung echter autonomer Funktionen (SAE Level 3+) unserem iterativen Prozess (Entwicklung, Validierung, frühzeitige Freigabe usw.) folgt und solche Funktionen erst dann für die Öffentlichkeit freigegeben werden, wenn wir sie vollständig validiert und alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen oder Freigaben erhalten haben." Derzeit seien "keine signifikanten Erweiterungen" des Systems zu erwarten, die die Verantwortung vom Fahrer weg verlagern würden.
Das Betaprogramm wird erweitert
Anfang März 2021 teilte Musk mit, dass Tesla den Kreis der Betatester für Full Self-Driving erweitern wolle. Nach dem nächsten Software-Update 8.2 soll die Teilnehmerzahl verdoppelt, mit der folgenden Version 8.3 verzehnfacht werden. Tesla führte die FSD-Beta im Oktober 2020 ein - damals nur für ausgewählte Kunden im Early Access-Programm. Das sollen etwa 1.000 Menschen sein. Die Fahrer müssen die Hände trotz aller Automatisierung am Lenkrad lassen, um jederzeit übernehmen zu können.
Der Autor meint dazu
Die Leichtfertigkeit, mit der Musk Wahrheit, Fiktion und Forschung in seinen Aussagen miteinander vermengt, dürfte bald auch Verbraucherschützer auf den Plan rufen - schließlich werden den Kunden Eigenschaften versprochen, die so gar nicht haltbar sind, was der Brief des Tesla-Chefjustiziars belegt.
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Tesla FSD funktioniert auf unmappef roads. Waymo kann das nicht.
Eher zuviele Tesla Videos (allerdings noch vor der Beta Zeit) da hieß es hin und wieder...
Jetzt wo du es sagst hätte es mir auffallen müssen... naja vielleicht trinke ich einfach...
Keine Vermutung, Realität https://www.forbes.com/sites/bradtempleton/2019/04/29/teslas...
Musk Verspricht viel, verschätzt sich aber in der Zeit. Ist bei anderen aber auch nicht...
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