Für Server und KI: Micron stellt SSDs mit PCI-Express 6.0 vor

Micron hat die erste SSD-Serie mit PCI-Express-6.0-Schnittstelle vorgestellt(öffnet im neuen Fenster) . Die Micron 6950-Pro- und Max-Serie kommt im E3.S-Formfaktor und ist laut Hersteller vollständig mit Komponenten von Micron bestückt. Der TLC-NAND-Flash-Speicher der G9-Generation wird von einem DRAM-Cache unterstützt und von einem nicht benannten Micron-Controller angesteuert. Dieser beherrscht PCI-Express 6.0 und NVMe 2.0 und nutzt bis zu vier Lanes.
Die Pro-Serie ist für Lesezugriffe optimiert und hat weniger Sektoren als Ersatz für abgenutzte Sektoren reserviert, sogenanntes Overprovisioning. Sie ist zunächst in Kapazitäten von 7,68, 15,36 und 30,72 Terabyte verfügbar, wobei die beiden ersteren Modelle auch im kompakteren E1.S-15mm-Formfaktor für Server mit Luftkühlung oder noch kompakter als E1.S-9,5mm für wassergekühlte Systeme erhältlich sind. E3.S 1T ist für alle Kapazitäten verfügbar.
Die Max-Serie hat durch ihre Optimierung für Schreibzugriffe mehr Overprovisioning und dadurch eine geringere Speicherkapazität trotz gleichem NAND-Flash. Sie ist in Kapazitäten von 6,4, 12,8 und 25,6 Terabyte verfügbar und nutzt ausschließlich E3.S 1T. Dass Micron bei kompakteren SSDs wahlweise Wasserkühlung oder mehr Fläche für Luftkühlung benötigt, dürfte auch ein Hinweis auf die kommenden Anforderungen für Desktop-SSDs sein, wobei bis zum Erscheinen erster Produkte weitere Optimierungen hinsichtlich der Energieeffizienz zu erwarten sind.
Für Desktop-PCs kaum relevant
Anders als bei Servern spielt PCI-Express 6.0 für Desktop-PCs derzeit keine Rolle. Prozessoren und Mainboards sind darauf aktuell noch nicht ausgelegt, die meisten Anwendungsbereiche würden aus der höheren Durchsatzrate derzeit auch keinerlei Nutzen ziehen. Bei Servern gibt es häufiger Anwendungsszenarien, etwa bei großen Datenbanken, KI-Applikationen oder Virtualisierungsumgebungen, bei denen große Datenmengen bewegt werden. Auch Netzwerkadapter können von der höheren Geschwindigkeit profitieren.

Verbreitet ist PCI-Express 6.0 aber auch hier noch nicht, lediglich Testplattformen der Hersteller existieren bereits. Eine größere Zahl an Mainboards, CPUs und auch SSDs mit der neuen Schnittstelle wird es erst im Jahr 2026 geben. Heimanwender müssten sich voraussichtlich bis frühstens 2027 gedulden, bevor kompatible CPUs und Mainboards auf den Markt kommen.



