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Für Server-Prozessoren: Intel baut Werk in Chengdu aus

Trotz Sparprogramm will Intel sein Packaging-Werk in China ausbauen. Es soll künftig kundenspezifische Server -Prozessoren herstellen.
/ Johannes Hiltscher
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Neben diesem Bürogebäude stehen zwei Gebäude mit mehr als 50.000 m² Reinraumfläche. (Bild: Oriental Image via Reuters Connect)
Neben diesem Bürogebäude stehen zwei Gebäude mit mehr als 50.000 m² Reinraumfläche. Bild: Oriental Image via Reuters Connect

Intel will sein seit 2005 betriebenes Werk im chinesischen Chengdu in der Provinz Sichuan ausbauen. Das bestätigte Wang Rui, Leiter des Chinageschäfts, auf Wechat(öffnet im neuen Fenster) . Die South China Morning Post (SCMP) nennt eine Investitionssumme von 300 Millionen US-Dollar(öffnet im neuen Fenster) . Die bisherigen Investitionen gibt Intel mit 525 Millionen US-Dollar an(öffnet im neuen Fenster) . Das Werk, das aktuell zu den drei größten des Unternehmens(öffnet im neuen Fenster) für Endfertigung und Tests von Prozessoren und Chipsätzen zählt, dürfte also beträchtlich wachsen.

Bislang werden in Chengdu hauptsächlich Prozessoren für den Client-Bereich produziert, die Hälfte von Intels Mobilprozessoren soll dort montiert und getestet werden. Die Erweiterung soll allerdings der Fertigung von Serverprozessoren dienen. Das Werk in Chengdu soll zudem ein Zentrum für kundenspezifische Hardware erhalten - gemeint sind an Kundenbedürfnisse angepasste Xeon-Prozessoren. Laut Wang will Intel damit schneller auf die Bedürfnisse chinesischer Kunden reagieren können.

Der explizite Fokus auf Serverprozessoren lässt erwarten, dass in sogenanntes Advanced Packaging investiert wird. Intel setzt mittlerweile voll auf Chiplets, die sich einfach zu kundenspezifischen Lösungen zusammensetzen lassen. Anders als Konkurrent AMD nutzt das Unternehmen kleine, in die Platine des Prozessors eingebettete Siliziumchips zur Verbindung der einzelnen Dies. Die Bauarbeiten für die Erweiterung sollen bereits begonnen haben. Offen ist, ob neben den bereits bestehenden Reinräumen ein weiterer errichtet wird oder lediglich ein Umbau stattfindet.

Sinkende Umsätze in China

Anlass für den Ausbau dürften Sorgen vor einbrechenden Umsätzen in der Volksrepublik China sein. Das Land ist für Intel der wichtigste Markt, dort machte das Unternehmen 2023 rund 27 Prozent seines Umsatzes(öffnet im neuen Fenster) , allerdings mit rückläufiger Tendenz: Zwei Jahre zuvor waren es noch 29 Prozent. Dabei werden chinesische Prozessorhersteller immer mehr zur Konkurrenz.

Die chinesische Regierung strebt einen Umstieg auf heimische Prozessoren, etwa von Loongson, an. Verwaltungen, staatseigene Betriebe sowie Organe der kommunistischen Partei müssen seit Ende 2023 als "sicher und zuverlässig" zertifizierte Prozessoren beschaffen. Auf der 2024 im Mai(öffnet im neuen Fenster) und im September(öffnet im neuen Fenster) erweiterten Liste finden sich ausschließlich Prozessoren chinesischer Hersteller. Auch Unternehmen der Telekommunikationsbranche sollen bis 2027 auf chinesische Hardware umsteigen(öffnet im neuen Fenster) .


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