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Für 1,1 Milliarden Euro: Globalfoundries startet Ausbau der Fab 1 in Dresden

Mit einem neuen Reinraum will Globalfoundries die Produktion der Fabrik deutlich steigern. Die Fab 1 soll so helfen, Europas Versorgung mit Halbleitern zu sichern.
/ Johannes Hiltscher
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Eine von zwei großen Reinraumhallen in der Fab 1 bei Dresden (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Eine von zwei großen Reinraumhallen in der Fab 1 bei Dresden Bild: Martin Wolf/Golem.de

Bereits im Juni 2025 wurde bekannt , dass Globalfoundries seine Fab 1 bei Dresden nochmals erweitern will: 1,1 Milliarden Euro sollen investiert werden, Bund und Land subventionieren den Ausbau. Mit einem Festakt, an dem neben Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer auch Bundeskanzler Friedrich Merz teilnahm, hat das Unternehmen den Ausbau offiziell begonnen.

Künftig will Globalfoundries in Dresden jährlich 1,1 Millionen Wafer fertigen können. Die Kapazität steigt damit um rund 16 Prozent von aktuell 950.000 Wafern im Jahr. Dafür werden zusätzliche Reinraum- und Laborflächen gebaut. Die Reinraumfläche soll damit um 5.000 Quadratmeter steigen, nach Abschluss der Bau- und Installationsarbeiten 2028 wird sie dann bei 65.000 Quadratmetern liegen.

Das Ausbauprojekt soll insbesondere für Halbleiter, die in sicherheitskritischen Bereichen eingesetzt werden, eine vollständig europäische Fertigungskette anbieten. Auch ausgetauschte Daten sollen die EU nicht verlassen. Möglich macht das ein Packaging-Werk von Amkor in Portugal , mit dem Globalfoundries kooperiert.

Die Kapazitätssteigerung soll auch Europas Versorgung mit Halbleitern verbessern: Ministerpräsident Kretschmer erinnerte vor diesem Hintergrund an die aktuelle Krise bei Nexperia . Die stellt Automobilhersteller aktuell vor große Herausforderungen, sogar zeitweilige Produktionsstopps sind nicht ausgeschlossen.

Projekt bereits begonnen

Globalfoundries hatte das Projekt bereits im Juni 2025 angestoßen. Zwar läuft das Beihilfeverfahren bei der Europäischen Union noch, mit der Bundesregierung wurde allerdings ein förderunschädlicher vorzeitiger Projektbeginn vereinbart.

Dabei kann ein Unternehmen ein Projekt, für das es Subventionen beantragt hat, bereits auf eigene Kosten beginnen. Vereinbarte Förderbeträge werden nachträglich ausgezahlt, sobald das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist. Die langwierige Prüfung durch die EU-Kommission verzögert Projekte so nicht.


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