FTTH: Telekom verwechselt weiter Homes passed und Homes connected

Im Juni ist die Zahl der Haushalte im Telekom-Netz mit Glasfaser-Anschluss am Grundstück um 215.000 gestiegen. Das hat der Netzbetreiber am 12. Juli 2024 bekannt gegeben(öffnet im neuen Fenster) . Damit steigt die Zahl der Haushalte, die mit Homes Passed versorgt sind, auf insgesamt 8,8 Millionen.
Die Telekom erklärte: "Jetzt können 8,8 Millionen Haushalte einen Glasfaser-Tarif mit bis zu 1.000 MBit/s buchen" . Doch Homes Passed bedeutet nur, dass die NE3-Glasfaser-Infrastruktur für FTTH auf öffentlichem Grund durchgängig bis vor das private Grundstück fertiggestellt ist. Gebucht werden kann hier noch nicht, weil der Hausstich fehlt. "Wie der Rest der Branche unterschieden wir hier nicht" , sagte Telekom-Sprecher Markus Jodl Golem.de auf Anfrage. Doch wer bucht, bekomme Hausstich, betonte er.
Der Glasfaserausbau erfolgt stufenweise: erst Homes Passed, dann Homes Connected, dann Homes Activated.
Telekom: Dienstgeheimnis Homes Connected
Vor einem Jahr wuchs im Juni die Anzahl der FTTH-Haushalte im Telekom-Netz um 200.000. Die Telekom betreibt in Deutschland ein Glasfasernetz, das 750.000 Kilometer lang ist.
Klaus Müller, Leiter Glasfaserausbau Telekom Deutschland, sagte Ende Juni 2024 in einem Podcast des Netzbetreibers, es heiße nicht, dass die über acht Millionen Haushalte den Zugang auch schon aktiv nutzen, also zahlende Kunden sind: "Ja, das sind deutlich über eine Million Haushalte, die inzwischen die Glasfaser auch aktiv nutzen."
Die Zahl der Haushalte, wo die Glasfaser nicht nur in der Straße vor dem Haus, sondern bereits im Haus liegt, wollte Müller jedoch nicht nennen. "Das ist dann ein Teil zwischen den acht und der einen Million, also deutlich über einer Million, aber auch weniger als die acht Millionen" , sagte er.
Die Ausbauzahlen der Netzbetreiber zu Homes Passed seien eine Täuschung, die von der Branche betrieben werde, hatte Netcologne-Chef Timo von Lepel im Mai 2024 erklärt . "Denn es geht dabei um die Homes-Passed-Anschlüsse, also ein Glasfasernetz, das nur bis zum Bordstein verlegt wurde und nicht die Häuser und Wohnungen versorgt" , betonte von Lepel.
Das Komplizierte sei, den Hausstich zu machen und dann die Netze im Haus auszubauen. Der Hausstich koste etwa 1.600 Euro, der Innenanschluss erfordere weitere 400 Euro pro Wohneinheit.



