FTTH: EU-Parlament verhindert Glasfaser in Trinkwasserleitungen
Das EU-Parlament hat gegen eine Verpflichtung zum Einschub von Glasfaser in Trinkwasserleitungen gestimmt. Die EU-Kommission hatte das befürwortet.

Das Europäische Parlament hat sich heute gegen eine Verpflichtung zur Mitbenutzung von Trinkwasserleitungen für die Internetversorgung ausgesprochen. Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), sagte: "Wir begrüßen, dass die Gesetzgeber Trinkwasserleitungen vom Anwendungsbereich ausgeschlossen haben. Eine unmittelbare Mitnutzung von Trinkwasserleitungen ist ein potenzielles Risiko für die Sicherheit und Integrität der Netze, da sie hierfür nicht ausgelegt sind."
Eine solche Verpflichtung hätte laut Reck im Widerspruch zur europäischen Trinkwasserrichtlinie gestanden, die Mindestanforderungen an die Qualität der Stoffe und Materialien stellt, die in Kontakt mit Wasser für den menschlichen Gebrauch treten.
Während Kabelkanäle direkt genutzt werden können, besteht damit die Möglichkeit, bei Neuverlegungen oder Revisionsbauten bei der Strom-, Gas- oder Trinkwasserversorgung entsprechende Leerrohre oder Datenkabel mitzuverlegen. "Dabei muss aber die Einschätzung und Koordinierung, ob andere Versorgungsinfrastrukturen einen Beitrag zum Breitbandausbau liefern können, vor Ort in den Kommunen stattfinden", forderte Reck. "Eine verpflichtende Mitverlegung, wie sie ursprünglich von der EU-Kommission vorgesehen war", sei nicht sinnvoll.
Technik vergleichbar mit einem Katheter
Auch die Bundesregierung lehnte wegen gesundheitlicher Bedenken Pläne der EU-Kommission ab, Glasfaserkabel durch Trinkwasserrohre zu verlegen. Die Regierung teile "die hygienisch begründeten Bedenken und Sorgen" von Experten, hieß es im Juli 2013.
Im März 2012 hatten die Stadtwerke Bonn und der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr Glasfaserleitungen durch Wasseranschlüsse ins Haus geholt. Die Nutzung des rund 100 Kilometer langen Leerrohrnetzes des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr sollte für preiswerte Fibre-To-The-Home-Zugänge sorgen.
Im Rahmen üblicher Erneuerungsarbeiten könne so ohne weiteren Tiefbau ein Glasfaserhausanschluss hergestellt werden. Üblicherweise entfielen mehr als 70 Prozent der Kosten eines Glasfaseranschlusses auf den Tiefbau.
Die neue Technik sei vergleichbar mit einem Katheter: Ein Microductrohr, ein Leerrohr aus Kunststoff, wird durch den bestehenden Wasserhausanschluss von der Straße bis in das Haus geschoben. Das Microductrohr wird dann mit speziell entwickelten Formstücken mit der Trinkwasserleitung druckdicht verschweißt. Nach der Inbetriebnahme des Trinkwasseranschlusses kann anschließend über das Microductrohr eine Glasfaserleitung in das Haus geführt werden.
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Jedenfalls für alle, die sich gerne verrückt machen lassen. Für alle, die Ahnung vom...
Habe ich das behauptet? Genau so ist aber auch das Silber aus Antibakteriellen...
Glasfasern führen nur Licht, keinen Strom. Es steigt also nur das Risikos eines Gaslecks...
Ja bitte macht das über Masten. Freue mich schon wenn hier im Golem Forum die Hasstiraden...