FTTH: Berlin bringt endlich einige Schulen ans Glasfasernetz
Die Stadt Berlin liegt bei der Versorgung der Haushalte und Schulen weiter weit zurück, holt aber bei den Schulen etwas auf. Das ergaben Anfragen von Golem.de bei der Senatsverwaltung für Bildung und beim Wirtschaftssenat. Die Senatskanzlei hat dagegen seit Ende November 2023 beharrlich nicht geantwortet.
Ein Sprecher des Bildungssenats erklärte Golem.de: "Alle öffentlichen allgemeinbildenden Schulen erhalten spätestens im Laufe der aktuellen Legislatur bis 2026 einen leistungsfähigen Internetanschluss." Damit ist aber keine Aussagen dazu gemacht, ob die Schulen FTTH erhalten. Als "leistungsfähig" kann auch Vectoring oder Koaxialkabel bezeichnet werden.
"Bis Ende 2023 werden insgesamt 200 der gut 600 Standorte angeschlossen sein, auch in 2024 geht der Ausbau weiter." 62 Schulen seien bereits bis Mai 2023 angeschlossen gewesen. Die berufsbildenden Schulen in zentraler Trägerschaft der Senatsverwaltung für Bildung seien seit dem Jahr 2021 mit einem "Breitbandanschluss" ausgestattet.
Mitte 2020 lag die Versorgung der Schulen noch bei null. Auf Anfrage der BBZ (Berliner Bildungszeitschrift) der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vom Juli/August 2020 räumte die zuständige Senatsverwaltung ein, dass keine der mehr als 600 allgemeinbildenden Schulen in der Stadt an das Glasfasernetz angeschlossen gewesen sei.
Berlin: viel Gigabitkabel, aber kaum FTTH
Laut den Angaben des Branchenverbands Breko vom August 2023 ist Berlin beim Glasfaserausbau bundesweit auf dem letzten Platz. Hier lag Schleswig-Holstein weiter mit 82 Prozent auf Platz 1, das Schlusslicht war unverändert Berlin mit 19 Prozent. Ein schlechtes Ranking zeigt auch Baden-Württemberg mit 23 Prozent. Ein besonderes starkes Wachstum bei der Glasfaserqoute von 23 auf 54 Prozent gab es in Brandenburg. Eine positive Entwicklung vermeldet der Verband ebenso in Hessen, hier stieg die Glasfaserquote (Homes Passed) von 20 auf 46 Prozent.
Laut Angaben des Senats(öffnet im neuen Fenster) verfügt Berlin aber über ein gut ausgebautes Koaxialkabelnetz. Es bietet 1 GBit/s durch Docsis 3.1 für 92,1 Prozent der Haushalte. "Für das Jahr 2024 prognostizieren die Partnerunternehmen über 600.000 neue Glasfaseranschlüsse" , sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey im Sommer 2023.