FTTB/H: Mehr Förderung für echte Glasfaserprojekte in Deutschland
Offenbar gibt es ein Umdenken beim Bundesverkehrsministerium: Laut einem Abteilungsleiter legen die Mehrzahl der Förderprojekte die Glasfaser mindestens bis ans Haus.

Die Bundesregierung hat offenbar ihre Förderpolitik für echte Glasfaserprojekte nachhaltig geändert. Auf dem Kongress Tele-Kompass des VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) sagte Tobias Miethaner vom Bundesverkehrsministerium: "Die Mehrzahl der derzeitigen Förderbescheide ging an FTTB/H-Ausbauprojekte." Miethaner ist Leiter der Abteilung Digitale Gesellschaft des Ministeriums und Jurist aus der CSU-Landesleitung in München.
Mit Fiber To The Building (FTTB) und Fiber To The Home (FTTH) sind sehr hohe Datenraten von 1 GBit/s und mehr möglich. "Wir benötigen leistungsfähige Gigabit-Infrastrukturen auf Glasfaserbasis nicht nur in Ballungsgebieten, sondern auch im ländlichen Raum", forderte VATM-Chef Martin Witt. Nötig sei ein Masterplan für die Gigabit-Versorgung.
Die Direktorin und Geschäftsführerin des WIK (Wissenschaftliches Institut für Informations- und Kommunikationsdienste), Iris Henseler-Unger, legte eine Studie vor, nach der bis zum Jahr 2025 in Deutschland 30 Prozent der Haushalte Datenübertragungsraten von 1 GBit/s und mehr benötigten. Für 46 Prozent seien Datenraten von 500 MBit/s bis 1 GBit/s erforderlich. Der Glasfaserausbau in Deutschland benötige nicht mehr 80, sondern 45 Milliarden Euro. Weitere 10 Prozent ließen sich durch alternative Verlegemethoden und die gemeinsame Nutzung von Leerrohren einsparen.
Milliardenförderung reicht nicht aus
Das Bundesförderprogramm für den Breitbandausbau erhielt am 1. Juli 2016 weitere 1,3 Milliarden Euro, wie Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) bekanntgab. Bislang standen 2,7 Milliarden Euro bereit.
Der Netzausbau wird eigentlich technologieneutral gefördert. Die deutschen Landkreise kritisierten im vergangenen Jahr zunächst, dass längerfristige Projekte für den Ausbau mit FTTH (Fiber to the Home) oft nicht staatlich gefördert würden. Der Sprecher des Deutschen Landkreistags, Markus Mempel, sagtee Golem.de im August 2015, das liege an den Förderbedingungen des Bundes, in denen das Kriterium Fertigstellung bis Ende 2018 vorgesehen sei. Diese schließen einen Glasfaserausbau zwar nicht völlig aus, jedoch ist der Abschluss bis Ende 2018 Bedingung.
Im Mai 2016 erklärte der Deutsche Landkreistag: "Unter den geförderten Projekten sind überwiegend Initiativen der Landkreise, die den Ausbau vor allem über Glasfaser vorantreiben. Damit bekommt das schnelle Internet gerade im ländlichen Raum einen kräftigen Schub"
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