Zum Hauptinhalt Zur Navigation

FT Analyse: IT-Chefs leben in zunehmender Angst vor Anschlägen

Immer reicher werdende Tech-Milliardäre leben in wachsender Angst vor Attentaten, bezahlen müssen die Unternehmen. Mit steigender Tendenz.
/ Achim Sawall
36 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Elon Musk im Juni 2023 mit Leibwächtern (Bild: Reuters Video)
Elon Musk im Juni 2023 mit Leibwächtern Bild: Reuters Video

Die Sicherheitsausgaben von zehn großen Techkonzernen, die von der Financial Times analysiert(öffnet im neuen Fenster) wurden, sind bis 2024 auf über 45 Millionen US-Dollar gestiegen. Alphabet, Amazon, Meta, Nvidia und Palantir erhöhten demnach die Mittel für den den Personenschutz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 Prozent.

Laut einem Bericht des Executive-Intelligence-Anbieters Equilar(öffnet im neuen Fenster) verzeichnete der Technologiesektor zwischen 2020 und 2024 mit 73,5 Prozent den größten Anstieg aller Branchen.

Meta hat seit Langem die höchsten Sicherheitsausgaben. Die Facebook-Muttergesellschaft zahlte im Jahr 2024 mehr als 27 Millionen US-Dollar für die persönliche Sicherheit von Mark Zuckerberg und seiner Familie, nach zuvor 24 Millionen US-Dollar im Vorjahr, wie aus einer SEC-Pflichtmitteilung hervorgeht.

Durch seine offenen Sympathiebekundungen für Donald Trump und zunehmenden Druck auf die Beschäftigten dürfte Zuckerbergs Gefährdung weiter gestiegen sein.

Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Chef Elon Musk zahlen hohe Summen für ihre eigene Sicherheit, die in den öffentlich ausgewiesenen Ausgaben ihrer Konzerne nicht vollständig auftauchen. Amazon installierte Anfang 2019 3,8 Zentimeter dicke kugelsichere Platten in seiner Zentrale in Seattle.

Elon Musk hat Angst beim Toilettengang

Musk soll sich im eigenen Firmengebäude laut früheren Berichten nicht einmal allein zur Toilette trauen. "In den letzten rund sieben Monaten gab es tatsächlich zwei mordlustige Wahnsinnige, die den Ehrgeiz hatten, mich zu töten" , sagte er vergangenes Jahr vor Tesla-Aktionären. Musk reist mittlerweile mit bis zu 20 Bodyguards, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen der Financial Times berichten.

Im März 2025 wurden Personen dabei beobachtet, wie sie Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang auf der Toilette der jährlichen Hausmesse GTC- in Kalifornien bedrängten.

Besonders verhasst ist das Datamining-Unternehmen Palantir. Konzernchef Alex Karp erhielt Morddrohungen wegen der Zusammenarbeit mit dem israelischen Militär und die Büros des Unternehmens im Silicon Valley wurden bei Protesten gegen Palantirs Verträge mit der US-Einwanderungsbehörde verwüstet, wie die Financial Times mit Berufung auf Insider berichtet. Karp wird rund um die Uhr bewacht und wurde mit bis zu vier Leibwächtern gleichzeitig gesehen.

Bei Apple sanken dagegen die Sicherheitsausgaben für Konzernchef Tim Cook von einem Höchststand von 2,4 Millionen US-Dollar im Jahr 2023 auf 1,4 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr.


Relevante Themen