Frust vorprogrammiert: Framework Laptop 13 bekommt RISC-V-Mainboard

Die Macher des Framework-Laptops haben eine auf den ersten Blick spannende Ankündigung gemacht(öffnet im neuen Fenster) : Aktuell wird ein neues Mainboard für den modularen Laptop Framework Laptop 13 ( Test ) entwickelt, erstmals mit einem RISC-V-System-on-Chip (SoC). Es stammt allerdings nicht von den Machern selbst, sondern wird von Deepcomputing(öffnet im neuen Fenster) aus Hong Kong entwickelt. Das Unternehmen bietet bereits zwei Laptops, ein Tablet sowie eine Workstation mit RISC-V-SoCs an. Das Mainboard für den Framework 13 kommt mit einem JH7110 SoC von Visionfive mit vier Sifive-U74-Kernen .
Das SoC kennen wir bereits: Wir testeten es Anfang 2023 auf dem Visionfive 2 Single Board Computer (SBC) . Damals offenbarte sich eine magere Leistung, kombiniert mit unfertiger Software. Die Rechenleistung liegt auf dem Niveau eines Raspberry Pi 3, was das SoC außer für einfachste Aufgaben wie Textverarbeitung und ein wenig Web Browsing unbrauchbar macht. Mittlerweile steht aber mit Ubuntu 23.10 zumindest eine professionell gepflegte Linux-Distribution bereit. Überzeugend war seinerzeit die Grafikeinheit - die aber mittlerweile vom Raspberry Pi 5 ( Test ) deutlich überholt wurde.
Aktuell befindet sich das Mainboard noch in der Entwicklung. Wann es verfügbar sein wird, ist noch unklar. Verkauft werden soll es über Frameworks Marketplace(öffnet im neuen Fenster) , Interessenten können sich per E-Mail benachrichtigen lassen. Ein Prototyp soll auf dem RISC-V-Summit Europe(öffnet im neuen Fenster) gezeigt werden, das vom 24. bis 28. Juni 2024 in München stattfindet. Da das RISC-V-Mainboard noch nicht fertig ist, steht aktuell auch noch kein Preis fest.
Der Autor meint dazu
Angesichts des vergleichsweise hohen Preises eines Framework Laptops halten wir das angekündigte RISC-V-Mainboard für keine attraktive Option. Die geringe Leistung disqualifiziert das SoC für ein echtes Arbeitsgerät, für den Einstieg in die RISC-V-Entwicklung eignet sich unserer Meinung nach einer der mit dem JH7110 ausgestatteten SBC besser.
Daneben existieren mittlerweile weitere SoCs anderer Entwickler, etwa das Spacemit K1 mit acht Kernen, die mit bis zu 2 GHz zudem schneller takten als die des JH7110. Deepcomputing nutzt es in seinem Laptop DC Roma II. Warum beim Framework-Mainboard das schwächere JH7110 zum Einsatz kommt, erschließt sich uns nicht.



