Fehlerquelle schwer zu identifizieren
Vodafone kommentiert die Daten mit den Worten: "Wir sind mit den wenigen Messergebnissen, die unterhalb von 600 Mbit/s lagen, nicht zufrieden. Auch wenn hier unklar ist, wo genau die Fehlerquelle für die nicht zufriedenstellende Übertragungsleistung liegt." Auch sei nicht plausibel erklärbar, warum selbst zu Nachtzeiten, in denen das Netz nur schwach genutzt werde, Geschwindigkeiten von weniger als 600 MBit/s gemessen worden seien. "Weitere mögliche Fehlerquellen außerhalb unserer eigenen Netzinfrastruktur müssen daher ebenfalls als potenziell leistungsreduzierend herangezogen werden - beispielsweise die für Geschwindigkeit- und Latenz-Messungen genutzten Server", teilte Vodafone-Sprecher Thorsten Höpken mit.
Die eigenen Performance-Messungen hätten allerdings gezeigt, dass das Datenaufkommen in dem betroffenen Netzsegment in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen sei. "Damit das Kabelnetz erst gar nicht an seine Kapazitätsengpässe stößt, werden wir hier in den kommenden Wochen entsprechende Segmentierungsmaßnahmen zur Erhöhung durchführen", sagte Höpken.
40 Prozent der Neukunden wählen Gigabit-Tarif
Doch selbst bei einer durchschnittlichen Übertragungsrate von 761 MBit/s stellt sich die Frage, ob sich der höhere Preis dafür lohnt. Zwar kostet der Gigabit-Tarif für Neukunden nur 19,99 Euro im Monat, doch im zweiten Jahr werden 69,99 Euro monatlich fällig. Dieser Preis gilt auch für Bestandskunden. Da es auch möglich ist, nach dem ersten Jahr wieder in einen günstigeren Tarif zu wechseln, wählen nach Angaben von Vodafone 40 Prozent der Neukunden den Gigabit-Tarif.
Gigabit-Raten im Downstream lohnen sich vor allem, wenn gleichzeitig mehrere datenintensive Anwendungen laufen. Das kann abends beim parallelen 4K-Streamen in der Familie oder in einem Büro mit mehreren Mitarbeitern der Fall sein. Bei einem Download mit 1 GBit/s lässt sich rechnerisch innerhalb einer Stunde einen Datenvolumen von 450 GByte herunterladen. Damit dürften die meisten Festplatten schnell gefüllt werden. Vorteilhaft ist in jedem Fall der höhere Upload mit bis zu 50 MBit/s.
Umstieg auf Docsis 3.1 auch bei 50 MBit möglich
Zudem können nur die wenigsten Server solche Downloadraten bereitstellen. So dauert das Herunterladen der 83,5 GByte von Grand Theft Auto V über Steam bei uns trotz Gigabit-Verbindung fast eine Stunde. Laut Steam liegt dabei die maximale Downloadrate bei 58,3 MByte pro Sekunde (466 MBit/s). Bei vielen anderen Anwendungen lässt sich hingegen kaum ein Unterschied feststellen, ob die Leitung 100 oder 1.000 MBit übertragen kann. Wird innerhalb der Wohnung WLAN genutzt, sinken die Raten ohnehin beträchtlich.
Der Umstieg auf einen Docsis-3.1-Router kann sich aber auch dann lohnen, wenn man keinen Gigabit-Anschluss möchte. So bietet Vodafone die Fritzbox 6591 Cable ab dem 100-MBit-Tarif für eine Miete von 6,99 Euro im Monat an. Wer den Einstiegstarif mit 50 MBit/s nutzt, kann mit einem Eigengerät dennoch von den Vorteilen von Docsis 3.1 profitieren. Ein gutes Beispiel dafür, dass die Routerfreiheit sinnvoll für die Endkunden ist. Ohnehin hat sich der Kauf bei einem aktuellen Preis von 240 Euro nach 35 Monaten amortisiert. Gigabit braucht derzeit längst nicht jeder. Aber von der erforderlichen Hardware kann man schon profitieren, bevor Deutschland im Jahr 2025 in einer Gigabit-Gesellschaft lebt.
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Hohe Downloadrate nachts um halb eins |
Hallo, Ich benötige auch einen Filter der Docsis 3.1 sperrt und meine Fritzbox dann nur 3...
Im Labor, u.U. mit Kabel, aber schon. Gut, Edge-Case. Aber auch sonst wären 50 MBit ja...
Wer sein Limit bei 100 Euro setzt, braucht auch solch eine Leistung nicht. Man muss halt...
Genau deshalb ist es völlig egal ob die Fritz!Box USB 2.0 oder 3.0 hat. Eine Festplatte...