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Fritzbox 4690 im Test: Die erste Fritzbox mit 10 Gigabit

Dass ich das noch erleben darf: Wir testen WLAN -Speed und Reichweite der Fritzbox 4690 hinter einer 10-Gig-NAS sowie ihren maximalen Internet-Durchsatz.
/ Harald Karcher
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Die Fritzbox 4690 hat unserem Autor beim Testen viel Freude gemacht. (Bild: AVM)
Die Fritzbox 4690 hat unserem Autor beim Testen viel Freude gemacht. Bild: AVM

Die jüngst erschienene Fritzbox 4690 (UVP: 319 Euro; Straßenpreis unter 300 Euro) stellt die modemlosen 4020-Fritzboxen, die 4040 und auch die starke 4060 aus dem Jahr 2022 noch einmal klar in den Schatten. Sie hat als erste Fritzbox überhaupt einen 10-Gigabit-WAN-Port und ist damit laut AVM ideal für den Anschluss an ein externes Glasfasermodem geeignet.

10 Gigabit an einer Fritzbox - dass ich das noch erleben darf, denke ich. Dazu Wi-Fi 7, um das schnelle Internet auch angemessen im Haus zu verteilen.

Doch für wen ist ein WLAN-Router ohne Modem überhaupt etwas ? Für alle, die schon ein externes Modem haben und trotzdem eine vollwertige Fritzbox dahinterklemmen wollen.

Die Features der Fritzbox 4690

Das Kabelnetzwerk bietet 2x10- plus 3x2,5-Gigabit-Ethernet, in Summe also 27,5 Gigabit: Das ist ein Mehrfaches jeder früheren Fritzbox. Wir werden gleich sehen und testen, was man mit so viel Netzwerk-Power machen kann.

Natürlich beherrscht das Fritzbox-Netzwerk auch VPN mit IP-Sec und Wireguard. Dazu kommt eine SPI alias Stateful Packet Inspection Firewall für mehr Sicherheit beim Surfen im Internet.

WLAN-Funknetzwerk der 4690

Das WLAN verspricht Wi-Fi 7 bis 5.760 Megabit im 5-GHz-Band und Wi-Fi 6 bis 1.200 Megabit bei 2,4 GHz (alle Werte brutto). Das wunderbar leere und störungsarme 6-GHz-Band wird offenbar nicht bedient, das kann bislang nur die größere, stehende Fritzbox 5690 Pro .

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Natürlich ist das Wi-Fi 7 der 4690 auch rückwärtskompatibel zu älteren WLAN-Geräten, die nur Wi-Fi 6, 5 oder 4 verstehen. Genauer gesagt versteht die 4690 alle wichtigen IEEE-WLAN-Standards 802.11a/g/n/ac/ax und be. Einzig das uralte WLAN-802.11b, mit b wie Berta, wurde nun endlich eingespart - was vernünftig ist, weil das alte 11b dem WLAN zu viel Airtime wegfrisst.

Wer die WLAN-Testergebnisse direkt sehen will, sollte an das Ende des Artikels springen. Für alle anderen sehen wir uns die 4690 komplett an

Telefonanlage und Smart-Home-Features der 4690

Wie jede gute Fritzbox hat auch die 4690 eine umfangreiche Telefonanlage für digitale IP-basierte Anschlüsse, also Telefonie über DSL, VDSL, Kabel und Glasfaser. Die integrierte DECT-Basis-Station kann diese IP-Telefonie auch an bis zu sechs DECT-Schnurlostelefone weiterfunken. Telefonie über das geschützte DECT-Funkband bei 1,9 GHz funkt eben stabiler als über das meist überfüllte 2,4-GHz-WLAN-Band.

Die 4690 hat auch noch Anschlüsse für zwei analoge Telefone, Fax oder Anrufbeantworter. Es gibt tatsächlich etliche langjährige Fritzbox-Nutzer, die sogar ihre Türöffner über die analogen Litzen laufen lassen - sie würden eine neue Fritzbox ohne analoge Ports erst gar nicht kaufen.

Nennenswert sind auch die fünf eingebauten Anrufbeantworter, die Nachrichten als abspielbare Sprachdatei sofort an jedwede E-Mail-Adresse weitersenden können. Damit sieht und hört man auch unterwegs auf dem Handy sofort jede Nachricht, die auf der Festnetznummer in der Fritzbox daheim eingegangen ist. Der Trend geht zwar zu Smartphone-only, aber einige Firmen und größere Familien verwenden auch anno 2025 zusätzlich immer noch mehrere Festnetznummern.

Smart-Home-Funktionen für Strom, Wärme und Licht

Last but not least bietet die 4690 Smart-Home-Funktionen für Strom, Wärme und Licht - und zwar über die Funknorm DECT ULE. Dagegen werden Zigbee, Matter, Bluetooth und weitere Nahfunklösungen nicht unterstützt.

Wie alle mir bekannten Fritzboxen hat auch die 4690 fünf Jahre Garantie. Das ist viel - und wie man weiß, werden einige ältere Top-Modelle von AVM sogar schon mehr als zehn Jahre mit kostenlosen Softwareupdates versorgt, etwa die DSL-Fritzbox 7490.

Lieferumfang und Schnittstellen der 4690

Machen wir die Schachtel auf, kommt erst mal Papier.

Von links: eine Kurzanleitung, die es auch als PDF im Internet gibt, eine äußerst nützliche Servicekarte, auf der die individuellen Zugangsdaten zu jeder einzelnen Fritzbox stehen, eine genaue Beschreibung der Herstellergarantie und ein Prospekt zu weiteren Produkten aus dem AVM-Heimnetz-Portfolio.

Die Servicekarte enthält die Zugangsdaten des Auslieferungszustandes. Man kann und sollte sie durch eigene Zugangsdaten ersetzen und diese auf der Rückseite der Servicekarte notieren. Setzt man die 4690 später mittels Software-Reset wieder in den Lieferzustand zurück, werden auch die alten Zugangsdaten wieder aktiv, die vorne auf der Servicekarte ausgedruckt mitgeliefert wurden.

Unter den Papierflyern erscheint die 4690 in blauer Schutzfolie, darunter liegt ein 1,5 m langes LAN-Ethernet-Kabel, das zu den 10 Gigabit schnellen LAN-Ports passt. Rechts unten liegt das relativ zierliche Netzteil für 220 bis 240 Volt Input und mit einem Output von 12 Volt und 2,5 Ampere, also 30 Watt (ebenfalls 1,5 m lang).

LEDs und Taster der 4690

So sieht die 4690 von oben aus: Die LEDs leuchten im Normalfall meistens grün. Man kann sie aber in der Software abschalten, falls sie stören sollten, etwa nachts im Schlafzimmer. Unter den mittleren LEDs sitzen drei bewegliche Taster. Am ersten davon kann man das WLAN an- und ausschalten.

Der blaue USB-3-Port der 4690

Links außen hat die 4690 eine USB-3-Schnittstelle zum Anschließen von USB-Verteiler-Hub, USB-Festplatte, USB-Speicherstick, USB-Card-Reader, USB-Drucker, USB-Scanner - oder auch für einen USB-Mobilfunk-Stick oder ein Smartphone mit USB-Tethering, um die 4690 mit Internet aus der Mobilfunkluft zu versorgen.

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Telefon, Fax und AB an der 4690

Rechts außen sitzt eine analoge FON-1-Buchse im uralten TAE-Deutsche-Post-Monopolformat für Telefon, Fax oder Anrufbeantworter (AB). Sie wird ergänzt durch zwei weitere FON-Buchsen im international gebräuchlicheren RJ11-Format.

An der Unterseite der 4690 scheint die grüne Platine durch sowie ein großer, schwarzer Kühlkörper. Rechts oben sind die Zugangsdaten aufgedruckt, die man gleich beim ersten Set-up überschreiben kann und soll.

Mit einem Reset in den Auslieferungszustand kann man sie jederzeit wieder zurücksetzen. Zum Beispiel, wenn man die Box einmal gebraucht verkaufen will oder die Einstellungen so verkorkst hat, dass sich ein Reset anbietet.

Der blaue 10-Gig-WAN-Port der 4690

Doch nun zum Highlight der 4690: Sie hat eine richtig starke LAN-Kabel-Power, mit 2x10- und 3x2,5-Gigabit-Ethernet-Buchsen. Nicht alle Nutzer werden so viel Speed benötigen, aber wer schon lange auf so etwas wartet, wird sich freuen. (So wie ich.)

Der linke blaue 10-Gig-LAN-Port ist auch WAN-fähig. Man bekommt bis zu 10 Gigabit Internet in die Box hinein, etwa aus einem externen XGS-PON-Fiber-Modem alias 10-Gigabit-Glasfaser-ONT.

Derlei symmetrische Fiber-Anschlüsse mit 10 Gig Down- und 10 Gig Upstream sind in Deutschland noch extrem selten. In der Schweiz dagegen bekommt man 10 Gig Glasfaser alias XGS-PON schon seit Jahren für unter 100 Schweizer Franken, zum Teil auch schon für unter 50.

Der 10-Gig-WAN-Port ist ein Multigigabit-Port, der sich dem Speed-Level seiner Netzwerkpartner anpasst. Das konnten wir auch mit einem Messgerät von Fluke Networks prüfen.

Natürlich dürfen auch langsamere ONTs alias Fiber-Modems vor der 4690 hängen, wie etwa das weit verbreitete GPON-Glasfaser-Modem 2 der Deutschen Telekom. Das schafft rein theoretisch 2,5 GBit/s Downstream und 1,25 GBit/s Upstream. Im echten Leben hängt dieses Modem aber meist an einem Tarif mit maximal 1 Gigabit, weil es 2,5-Gigabit-Fiber-Tarife in Deutschland kaum gibt.

Man kann aber auch andere Modems für DSL, VDSL, Kabel-Internet oder 4G-5G-Mobilfunk vor die neue 4690 schalten - oder komplette Fritzboxen, die solche Modems fest intern verbaut haben. So können auch vorhandene Fiber-Fritzboxen der neuen 4690 als Internetzuspieler dienen, mit SFPs für AON bis 1 Gigabit, GPON bis 2,5 Gigabit oder sogar XGS-PON bis 10 Gigabit.

Doch auch vorhandene DSL-VDSL-Boxen bis 250 Megabit kann man vor die 4690 schalten, ebenso Kabel-TV-Internetboxen, die in der Regel das Internet mit bis zu 1 Gigabit im Download und 50 Megabit im Upload herbeischaffen.

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Lokale 10-Gig-NAS an der 4690

Natürlich ist der 10-Gigabit-WAN-Port der 4690 mit DSL- und Kabel-Internetzuspielern stark unterfordert. Als Datenzuspieler kann jedoch auch eine eigene lokale 10-Gigabit-NAS-Speicherstation am WAN-Port oder am LAN-Port der 4690 zum Einsatz kommen, wie etwa die schwarze Synology DS1522+.

Das macht die Fritzbox 4690 auch für Familien oder kleine Firmen interessant, die zwar vom eigenen 10-Gigabit-Glasfaseranschluss bloß träumen können, aber - wie ich - hausintern schon längst auf 10-Gigabit-LAN umgestellt haben.

Der gelbe 10-Gig-LAN-Port der 4690

Und nun das vielleicht Beste überhaupt: Am zweiten 10-Gig-LAN-Port, dem gelben, bekommt man den 10-Gig-Speed auch wieder aus der Fritzbox 4690 heraus - oder eben auch hinein.

Auch dieser gelbe 10-Gig-LAN-Port ist Multi-Gigabit-fähig, was wir hier ebenfalls wieder mit dem Fluke-Messgerät prüfen konnten.

Apple Mac mini M4 mit 10 Gig an der 4690

Den 10-Gigabit-Speed kann man zum Beispiel an einen 10-Gigabit-fähigen Apple Mac mini M4 ausgeben oder an herkömmliche PCs mit einer 10-Gigabit-LAN-Karte, die es schon seit mehr als fünf Jahren als Nachrüstware für unter 100 Euro gibt.

Geekom XT12 und Aoostar GOD57 an den 2,5-Gig-LAN-Ports

Dazu kommen drei weitere 2,5-Gigabit-LAN-Ports an der 4690. Daran passen vor allem Mini-PCs, die seit ein paar Jahren auch schon ab Werk oft mit 2,5-Gig-LAN-Ports kommen, wie etwa die zwei silbernen Geekom XT12 mit Intel-i9-CPU und Geekom AE7 mit AMD-Ryzen-9-CPU. Beide kosten jeweils deutlich unter 1.000 Euro.

Der schwarze Aoostar GOD57 hat sogar zwei LAN-Buchsen, eine für 2,5 und eine weitere für 1 Gigabit. Mit einer AMD-Ryzen-7-CPU, 32 GB RAM und 1 TB SSD kostet er derzeit knapp über 300 Euro. Will sagen: 2,5-Gigabit-Ports sind im bezahlbaren Mainstream angekommen.

Switches hinter dem 10-Gig-LAN-Port

In der Regel wird man nicht alle Mini-PCs in einer großen Familie oder kleinen Firma direkt neben der Fritzbox 4690 betreiben. Ein realistischer Use Case könnte so aussehen: Das externe Glasfaser-Modem sitzt im Keller eines Hauses oder im Flur einer Wohnung. Von dort führt das weiße LAN-Kabel zur Fritzbox 4690 hoch ins Erdgeschoss. Sie versorgt den ersten PC per kurzem LAN-Kabel direkt aus der 4690 mit Internet.

Das gelbe LAN-Kabel dagegen führt vom gelben 10-Gigabit-LAN-Port der 4690 zu einem 8x10-Gigabit-LAN-Switch, der bis zu 100 m entfernt stehen darf. Daran hängen weitere PCs, die im Prinzip alle bis zu 10 Gigabit brutto bekommen können. Allerdings kostet ein 8x10-Gig-Switch fast so viel wie eine gute Fritzbox.

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Wenn auch langsamere 1-Gigabit-Switches reichen, wird es billiger. Der 8x1-Gigabit-Port-Switch von Devolo etwa kostet 39,90 Euro, der größere mit 16x1-Gig-Ports 89,90 Euro.

Nun gehen wir aber ans Testen von WLAN-Speed und Reichweite.

WLAN-Speed-Test und Reichweite

Um WLAN-Speed und -Reichweite zu messen, sollte der Datenstrom möglichst schnell per LAN-Kabel in die 4690 hineinkommen - und auch so schnell wie möglich wieder per WLAN-Funk aus ihr heraus. Ideal wäre dafür ein performantes 10-Gig-ONT-Fiber-Modem am blauen WAN-Port der 4690.

So schnelle Fiber-Anschlüsse findet man in Deutschland noch sehr selten. Wir konnten die 4690 im Testlabor von M-net an einem 10-Gig-XGS-PON-ONT testen - das kommt am Ende des Artikels. Vorerst schließen wir nur eine 10-Gig-NAS-Station per LAN-Kabel an den gelben 10-Gig-LAN-Port der 4690 an und ziehen einen Datenordner mit 100 Gigabyte Volumen per WLAN über die Fritzbox 4690 auf einen schnellen Wi-Fi-7-Laptop.

Der Laptop hat ein schnelles Wi-Fi-7-BE200-Funkmodul von Intel verbaut, das unter perfekten Bedingungen im 6-GHz-Band maximal 5.800 MBit/s brutto funken könnte, im 5-GHz-Band maximal 2.882 und im 2,4-GHz-Band maximal 574.

Netto kommt im WLAN deutlich weniger, als brutto angezeigt wird. Sonst könnte man ja einfach ablesen und müsste gar nicht messen oder testen.

WLAN-Speed-Test mit 10-Gig-NAS im 5-GHz-Band

Da die neue Fritzbox 4690 das 6-GHz-Band nicht unterstützt, starten wir den WLAN-Test im 5-GHz-Frequenzband. Hier hängt die 10-Gig-NAS-Station per LAN-Kabel am gelben 10-Gig-LAN-Port der 4690. Die Daten werden per WLAN von der Fritzbox an den Laptop weitergefunkt.

Auf Anhieb ergeben sich Durchsatzspitzen von 1,817 Gigabit pro Sekunde. Das zeigen die zwei gelben Pfeile. Rechnet man die Spitzen heraus, liegt der Mittelwert knapp über 1,6 Gigabit. Derweil meldet Windows 11, ganz links oben, einen Durchsatz von 205 Megabyte pro Sekunde. 205 mal 8 ergibt etwa 1.640 Megabit.

Nun wandern wir mit dem Laptop durch fünf zunehmend entfernte Räume einer Wohnung über zwei Etagen. Obwohl der WLAN-Durchsatz ständig schwankt, was absolut normal ist, entsteht eine relativ schöne Treppe mit fünf klar erkennbaren Speed-Stufen.

Wir nehmen nicht die Speed-Spitzen, sondern nur den Durchschnitt pro Stufe:

  • Messpunkt 1: circa 1.640 MBit/s
  • Messpunkt 2: circa 999 MBit/s
  • Messpunkt 3: circa 308 MBit/s
  • Messpunkt 4: circa 90 MBit/s
  • Messpunkt 5: circa 34 MBit/s

Da der Ordner mit 100 Gigabyte am Messpunkt 5 erst zu 60 Prozent auf dem Laptop angekommen ist, lassen wir den Download im fünften Zimmer einfach weiterlaufen. Die schöne Erkenntnis lautet: Der Durchsatz reißt auch bei dieser schwierigen Situation viele Minuten lang nicht ab.

WLAN-Speed-Test mit 10-Gig-NAS im 2,4-GHz-Band

Jetzt machen wir den gleichen Test im langsamen 2,4-GHz-Band. Die Fritzbox 4690 hängt wieder per LAN-Kabel an der 10-Gig-NAS. Der Laptop verbindet sich hier erst mal nominal mit (nur) 287 MBit/s per WLAN mit der Fritzbox.

Das ist die nachbarnfreundliche, defensive Werkseinstellung für 2,4 GHz, die wir nicht ändern, weil auch die meisten Endkunden da nicht eingreifen. Wir saugen wieder Daten aus dem 100 Gigabyte großen Datenordner auf den NAS-Server.

Spontan kommen am ersten Messpunkt Durchsatzspitzen von (nur) 197 MBit/s per WLAN auf dem Wi-Fi-7-Laptop an: 22,8 Megabit pro Sekunde mal acht ist gleich 182 Megabit. Das ist nicht die Spitze, sondern eher der Durchschnitt am Messpunkt 1.

Dieser Durchsatz gilt für den ganzen Raum bei direkter Sicht zwischen den WLAN-Geräten. Der Laptop steht nur für dieses Foto so dicht an der Fritzbox, das bringt beim WLAN-Speed aber keine weitere Steigerung.

Werten wir nun wieder die rote Treppe aus, hatten wir in etwa folgende Durchschnittswerte beim WLAN-Speed:

  • Messpunkt 1: circa 182 MBit/s
  • Messpunkt 2: circa 110 MBit/s
  • Messpunkt 3: circa 51 MBit/s
  • Messpunkt 4: circa 42 MBit/s
  • Messpunkt 5: circa 12 MBit/s, aber hier schon sehr wackelig mit starken Schwankungen

Lassen wir den Download im fünften Zimmer weiterlaufen, kommt nach gut 2 Minuten bereits der erste Totalabriss. Bei einer Youtube-Verbindung würde man einen so kurzen Aussetzer eventuell noch gar nicht bemerken, sofern das Video schon gut angelaufen und genug Material vorgepuffert ist. Der zweite Aussetzer dauerte aber eine halbe Minute. Dadurch wäre wohl auch bei Youtube mit großer Wahrscheinlichkeit ein kurzes Stocken im Film entstanden.

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Fazit zum WLAN

Ich war in allen fünf Räumen mit 5 GHz besser versorgt als mit 2,4 GHz, was auch an der Überfüllung des 2,4-GHz-Bandes durch Nachbarn sowie an vielen weiteren Faktoren liegen könnte: Architektur, Baumaterial, Möbel, Pflanzen, Stahlbeton, Muskelmasse, Anzahl der Menschen et cetera. Nicht nur bei der 4690, sondern grundsätzlich mit allen moderneren WLAN-Endgeräten gehe ich ins 5-GHz-Band - sofern machbar und vorhanden, sogar in das wunderbar leere 6-GHz-Band, etwa mit der Fritzbox 5690 Pro.

Die ab Werk automatische Rückschaltung auf das 2,4-GHz-Band schalte ich bei den Fritzboxen im echten Wirkbetrieb aus, weil sonst spätestens am dritten Messpunkt in das bei mir viel schlechtere, unterste WLAN-Band zurückgeschaltet wird.

Solche Erkenntnisse lassen sich aber nicht generell auf andere Wohnungen übertragen. Trotzdem kann man sagen: Das Wi-Fi-7-Funkmodul der 4690 zeigt im 5-GHz-Band eine sehr schöne und stabile Performance.

Stromwerte

Kommen wir zu den Stromwerten der 4690 - gemessen mit einer Schaltsteckdose der Marke AVM Fritzdect 200, die ihre Messwerte via DECT an eine Fritzbox 6660 gefunkt hat. Bei den WLAN-Durchsatzmessungen hing eine 10-Gig-NAS-Station am gelben 10-Gig-LAN-Port der 4690, zusätzlich waren zehn WLAN-Geräte mit der 4690 im 5-GHz-Band per Funk verbunden. Außerdem hing ein Kabel-Internetrouter Fritzbox 6660 per LAN-Kabel am blauen 10-Gig-Port der 4690.

In dieser Stand-by-Situation hat die 4690 etwa 10,2 bis 10,6 Watt aus dem 230-Volt-Stromnetz gezogen. Bei intensiven Speed-Tests mit mehreren WLAN-Endgeräten ging der Wert auf maximal 12,66 Watt hoch.

Das sind erstaunlich moderate Zahlen. Ich hatte wegen der sehr schnellen LAN-Ports eine höhere Leistungsaufnahme befürchtet.

Glasfasertest und Fazit

Die Krönung wäre gewesen, wenn ich die neue Fritzbox 4690 auch gleich mit einem 10-Gigabit-Glasfaser-Internetanschluss hätte verbinden können. Doch leider habe ich in meiner Wohnung noch keinen eigenen Glasfaseranschluss. Der Bagger der Telekom-Subunternehmer ist in meiner Straße gerade noch am Graben.

Da fiel mir ein, dass der Internetprovider M-net unweit meiner Münchener Wohnung schon im Januar 2025 einen 5-Gigabit-Glasfaser-Tarif angekündigt hat .

Diesen Speed konnte ich damals beim M-net-Launch-Event gleich ausprobieren. Aber leider noch nicht an einer Fritzbox, weil es im Januar 2025 noch gar keine AVM-Box gab, die 5 oder gar 10 Gigabit hätte durchschaufeln können.

Das hat sich mit der 4690 nun geändert und mir kam die Idee, dass M-net den 5-Gig-Anschluss im Testlabor vielleicht auch mal für einen kurzen Test der 4690 auf 10 Gigabit aufdrehen könnte.

Tatsächlich habe ich einen Testtermin bei Gregor Zimmermann von M-net bekommen - danke an alle bei M-net, die das genehmigt haben. Das Labor ist mit Codes und Kameras gesichert, da kann man nicht mal so eben reinlaufen.

Test am 10-Gig-XGS-PON-Fiber-Modem

Als Zuspieler für die 4690 nutzen wir ein weißes externes Glasfaser-Modem von Huawei, genauer gesagt ein Fiber-ONT, ein Optical Network Terminator/Termination, kurz ONT. Es beherrscht XGS-PON bis maximal 10 Gigabit im Downstream und 10 Gigabit im Upstream.

Am gelben Glasfaserkabel kommt das Internet über Laserimpulse in das weiße Modem. Dort wird es in elektrische Stromimpulse umgewandelt und dann über das rote Kupfer-LAN-Kabel in den blauen WAN-Port der 4690 weitergeleitet.

Nach Abzug diverser Verluste, vor allem durch das vom XGS-PON-Standardisierungs-Gremium vorgeschriebene FEC-Fehlerkorrekturverfahren, bekamen wir echte Netto-Durchsatzwerte bis maximal 8,7 Gigabit aus dem Internet. Die Pingzeiten lagen bei 1 bis 2 Millisekunden, sofern die entfernten Server schnell genug angebunden waren. Ich habe unsere mehrstündigen Speed-Tests von München zu Servern in Deutschland, Österreich und der Schweiz in einem 17-Minuten-Video zusammengeschnitten.

Fritzbox 4690: Fazit

Die Fritzbox 4690 hat mit 2x10- und 3x2,5-Gigabit-LAN, also 27,5 Gigabit in Summe, eine große Netzwerk-Power - so groß wie keine andere Fritzbox. Dank zweier 10-Gig-Ports kriegt man den hohen Speed nicht nur in die Box hinein, sondern auch wieder heraus.

Hinter einem 10-Gig-XGS-PON-Glasfaser-ONT kamen im Test via 4690 flotte Durchsatzwerte bis zu 8,7 Gigabit netto aus dem Internet auf einen 10-Gig-fähigen Mac mini M4.

Nicht alle Nutzer werden aktuell schon so viel Speed im Heimnetz brauchen, aber Reserven für die Zukunft sind ja auch nicht verkehrt. Ein Teil der Fritz-Nutzer hat jedoch dringend auf so viel Ethernet-Power gewartet, etwa für den Anschluss einer 10-Gig-NAS.

Beim WLAN konnte das Wi-Fi-7-Funkmodul im 5-GHz-Band mit Speed und Reichweite überzeugen. Wer Wi-Fi 7 dagegen auch im störungsarmen 6-GHz-Band genießen will, muss zur stehenden Fritzbox 5690 Pro greifen. Das kann die 4690 nicht, dadurch wären auch Preis, Stromverbrauch und Kühlaufwand hochgegangen.

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Mit einem Straßenpreis knapp unter 300 Euro liegt die 4690 etwa 20 Euro unter der 5690 Pro. Die 4690 hat mit Abstand die schnellste LAN-Leistung, die 5690 Pro dagegen ist der Champion beim WLAN, jedenfalls innerhalb des AVM-Router-Portfolios.

Alles in derselben Box wäre noch schöner, aber so teuer, dass das kaum jemand kaufen würde. Oder vielleicht doch? Schreibt eure Meinung und Erfahrung gerne in das Golem.de-Forum.


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