Freier Mali-Treiber: Panfrost-Initiatorin bekommt Vollzeitanstellung
Das Panfrost-Projekt erstellt einen komplett freien Treiber für Mali-GPUs von ARM. Die Initiatorin kann bei den Linux-Spezialisten von Collabora in Vollzeit an dem Projekt arbeiten.

Die Entwicklerin Alyssa Rosenzweig arbeitet in den kommenden Monaten in Vollzeit an dem von ihr begründeten Panfrost-Projekt. Dies teilte Rosenzweig im Blog ihres neuen Arbeitgebers Collabora mit. Das Panfrost-Projekt erstellt freie Linux-Treiber für die Midgard-Architektur mit GPUs wie der Mali T760 oder der Mali T860. Künftig soll auch ein darauf aufbauender Treiber für die aktuelle Bifrost-Architektur mit GPUs der Mali-G-Serie entstehen.
Der Treiber entsteht vollständig als Community-Projekt, hauptsächlich per Reverse-Engineering, was vor allem an Hersteller ARM liegt. Dieser veröffentlicht zwar einen freien Kernel-Treiber, jedoch nur einen proprietären Userspace-Treiber für seine Grafikchips. Deshalb ist die Technik auch nicht in den sogenannten Mainline-Zweig des Linux-Kernels integriert und nutzt nicht die sonst üblichen Schnittstellen des Kernels.
Das Linux-Beratungsunternehmen Collabora ist unter anderem auf Dienstleistungen für Embedded-Geräte und den Linux-Grafikstack spezialisiert. Viele Kunden nutzten bereits Geräte mit GPUs von ARM und wünschten sich einen freien Treiber dafür. Ihre Anstellung und die Arbeit an Panfrost seien die Antwort darauf, schreibt die Entwicklerin.
Zusätzlich zu Rosenzweig arbeitet der Collabora-Angestellte Tomeu Vizoso an dem Treiber, der inzwischen sowohl in den Hauptzweig der Userspace-Bibliothek Mesa als auch im Kernel eingepflegt wurde. Die Panfrost-Gründerin wird sich auf die Implementierung von OpenGL ES 2.0 konzentrieren, um diese leistungsfähiger zu machen. Am Ende des Sommers soll der Treiber die Spezifikation für die Grafikschnittstelle voll erfüllen, und die Gnome-Shell soll mit dem Panfrost-Treiber flüssig auf den Mali-GPUs laufen.
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