Freie Desktops: Statusbericht zum Umbau bei KDE SC veröffentlicht

Der KDE-Entwickler Sebastian Kügler hat einen umfangreichen Statusbericht zur aktuellen Entwicklung und den künftigen Plänen für den freien Desktop veröffentlicht. Unter anderem soll Qt 5 als Basis dienen und der Desktop soll nicht mehr von X11 abhängig sein. Das neue Framework erhält die Nummer 5.

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Die Arbeiten am Umbau zahlreicher KDE-Projekte laufen bereits.
Die Arbeiten am Umbau zahlreicher KDE-Projekte laufen bereits. (Bild: KDE)

Der KDE-Entwickler Sebastian Kügler hat in einem Blog-Posting den aktuellen Stand der Entwicklung dargestellt. Seit mehr als eineinhalb Jahren arbeitet das Team an dem nächsten großen Versionssprung der KDE-Komponenten. Das gesamte Framework wird umstrukturiert und vor allem modularisiert. Es wird unter dem neuen Namen Frameworks 5 gehandelt.

Von den sieben großen Umbauaktionen seien drei bereits abgeschlossen, schreibt Kügler. Kevin Ottens habe sich um die erste Dokumentation und die Kommunikation zwischen den Projektteilnehmern gekümmert. David Faures Aufgabe sei es gewesen, den Code in den Qt-5.0-Code zu integrieren, während Stephen Kelly bestehende Klassen entfernt und mit denen aus Qt ersetzt habe, soweit es sich um Duplikate gehandelt habe.

Code ausgemistet

Der Großteil der Arbeit stehe aber noch bevor. So sollen die Einstellungen in den Cmake-Dateien ebenso wie die Build-Macros modularisiert werden. Gleichzeitig sollen sämtliche Cmake-Dateien erfasst und inventarisiert werden. Darum kümmerten sich die Entwickler Alex Neundorf und Stephen Kelly.

Die zweite noch ausstehende Aufgabe betrifft laut Kügler die Bibliothekensammlung Kdelibs, die ebenfalls optimiert werden soll. David Faure hat bislang etwa die Hälfte des Codes bearbeitet.

Aufgeteilte Bibliotheken

Nachdem bereits viel Code Upstream bei Qt 5.0 gelandet ist, soll auch Qt 5.1 Quellcode aus dem KDE-SC-Projekt erhalten. Auch darum will sich Faure mit Hilfe der Entwickler Taigo Maciera, Richard Moore und weiterer Entwickler kümmern.

Im Zuge der geplanten Modularisierung werden auch die Kdelibs aufgeteilt. Diese Aufgabe koordiniert Kevin Ottens. Dafür müssen die Entwickler das Buildsystem jeder Bibliothek einzeln für Frameworks 5 anpassen. Dabei sollen entsprechende Abhängigkeiten entfernt werden. Hier sei bereits die Hälfte der Arbeit abgeschlossen, schreibt Kügler.

Inzwischen lasse sich Framewoks 5 mit Qt 5.0 kompilieren und die grundlegenden Dienste in Kdeinit 5 liefen bereits.

Ohne X11 und mit Wayland

Kwin und Plasma sollen künftig auch ohne X11 funktionieren, beispielsweise mit Wayland. Dazu müsse KDE SC für das Rendering weitgehend auf OpenGL zurückgreifen, anstatt wie bisher X11 zu nutzen. Zudem werde beispielsweise das API von QtQuick2 aus Qt 5.0 verwendet. Bislang seien die APIs in Libplasma2 angepasst. Allerdings stünden noch zahlreiche Aufgaben aus, schreibt Kügler in seinem Blog.

Auch der Compositor Kwin stehe vor großen Änderungen. Er soll vor allem mit Wayland funktionieren, auf Qt portiert werden und weiterhin mit X11 funktionieren. In ferner Zukunft soll Kwin aber gänzlich ohne X11 auskommen können. Das gelte aber nicht für den KDE-SC-Desktop, sondern für andere KCE-SC-Projekte wie Plasma Active.

"Es ist nicht KDE 5"

Für die Umstrukturierung der Plasma Workspaces müssten sämtliche Plasmoids auf QML portiert werden. Komplexere Widgets könnten aus einer Kombination von C++ und QML erstellt werden.

Kügler stellt nochmals klar, dass KDE die Community bezeichne. Außerdem bestehe das Projekt aus zahlreichen eigenständigen Komponenten, etwa Frameworks 5. Das Plasma Team bevorzuge beispielsweise den Namen Plasma Workspaces 2 für seine Entwicklerversion. Der Name könne sich aber noch ändern. Deshalb sei es noch kein "KDE 5".

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