Verschiedene Shares für viele Betriebssysteme
Damit meine Windows-Maschinen ein Dataset überhaupt als Netzlaufwerk einbinden können, muss ich zusätzlich einen SMB-Share erstellen. FreeNAS bietet dazu eine dedizierte Übersicht. Darüber ist es übrigens auch möglich, NFS- oder AFP-Shares für MacOS und Unix einzurichten.
SMB-Shares kann ich nennen, wie ich möchte. Sinnvoll ist es aber, einen aussagekräftigen oder logischen Namen zu nutzen. Schließlich muss ich den Namen später eingeben. Ein Share ist immer mit einem Dataset verbunden, dessen Pfad ich angeben muss. Außerdem kann ich angeben, ob die Guest-Gruppe darauf zugreifen können soll. Das ist eine vom Betriebssystem vorgefertigte Gruppe mit eingeschränkten Rechten.
Ich bin erstaunt, wie viel Arbeit FreeNAS mir dabei abnimmt. Nach dem Erstellen eines SMB-Shares startet das System automatisch den entsprechenden Netzwerkdienst. Ich kann auch angeben, ob ich diesen beim Systemstart automatisch starten will. Editiere ich SMB, dann lässt sich dort übrigens auch die Arbeitsgruppe - oder für den Einsatz von Active Directory die Domain - ändern. Das gilt auch für den Netbios-Namen des NAS-Servers. Das Menü "Services" ist auch wichtig, wenn ich meinen Server beispielsweise per SSH ansprechen, ihn als Domänencontroller einrichten oder als FTP-Server betreiben will. Für mich ist das zunächst nicht wichtig.
Weitere Rückfallebene mit Snapshots
FreeNAS bietet dank des Dateisystems ZFS die Möglichkeit, periodische Snapshots anzulegen. Das ist ziemlich praktisch, wenn Daten aus Versehen gelöscht oder verändert wurden. Das System legt dabei einen Ist-Zustand an, zu dem Nutzer jederzeit zurückkehren können. Möglicherweise ist das in meinem Fall übervorsichtig, andererseits nehmen die Snapshots nicht allzu viel Speicherkapazität ein, solange sich nicht viel ändert.
Snapshots kann ich auch manuell durch Drücken des Buttons "Create Snapshot" in der Dataset-Übersicht anlegen. Meist praktischer ist die Kategorie "Periodic Snapshots Tasks". FreeNAS bietet dazu eine gewohnte Eingabemaske, in der ich Zeitpunkt, Intervall und Lebensdauer von Snapshots einstelle. Das Muster kann ich nur für das gewählte Dataset oder rekursiv für ein Dataset und die darunterliegenden Ebenen anwenden. Ebenfalls praktisch: Es gibt die Möglichkeit, einen Zeitraum festzulegen, in dem Snapshots erstellt werden. Außerhalb dieses Intervalls ist Task pausiert, was Ressourcen spart.
Netzlaufwerk in Windows 10 einrichten
Es bleibt der Schritt, meinen Server als Netzlaufwerk auf meinem heimischen Windows-PC einzurichten. Ein Rechtsklick auf das Netzwerksymbol im Windows-Explorer öffnet den Assistenten zum Verbinden eines Laufwerks. Mein Zielpfad ist die IP-Adresse des Servers gefolgt von einem Backslash-Symbol und dem Namen meines zuvor erstellten SMB-Shares. In die dann angezeigte Anmeldemaske trage ich die Daten meines erstellten Users ein. Überraschenderweise klappt das auf Anhieb. Das Kopieren eines großen Musikordners bestätigt es: Mein NAS-Server funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe.
In Windows 10 ist eine eigene Backup-Funktion integriert, die ich zusätzlich ausprobiere. Die Funktion finde ich relativ schnell in den Einstellungen unter dem Punkt "Sicherungseinstellungen". Allerdings erkennt das Tool mein Netzlaufwerk nicht, weshalb ich in die Windows-7-Version wechsle, die letztlich den gleichen Zweck erfüllt. Dort klappt das Einbinden von Netzlaufwerken auf Anhieb - obskur.
Glücksgefühle und Lernerfolg
Es ist getan: Mein Projekt ist erfolgreich abgeschlossen. Mir fällt auf, wie schnell FreeNAS gelernt werden kann - zumindest bei solch recht einfachen Aufgaben. Die vielen guten Tutorials sind dabei eine große Hilfe. Das Betriebssystem ermöglicht aber auch die Erledigung diverser anderer Aufgaben, etwa Snapshots von virtuellen Maschinen oder die Integration in Active Directory. Das sind Punkte für einen anderen Tag und ein anderes Projekt.
Ich kann jedem IT-affinen Menschen empfehlen, sich seine eigenen kleinen Projekte in der Branche zu suchen. Es ist einfach ein schönes Gefühl, ein kleines Programm nach stundenlanger Tüftelei erfolgreich zu kompilieren, einen neuen Selbstbau-PC das erste Mal anzuschalten oder wie in meinem Fall: den ersten eigenen NAS-Server von Grund auf zu bauen. Man lernt nie aus.
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