FreeBSD: Misstrauen bei RNGs von Intel und Via

Künftig werden Zufallszahlen in FreeBSD nicht mehr direkt von der Hardware von Intel oder Via berechnet. Nach der Enthüllung durch NSA-Dokumente seien sie nicht mehr sicher, so die Entwickler.

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In FreeBSD 10 sollen Zufallszahlen nicht mehr direkt von der Hardware kommen.
In FreeBSD 10 sollen Zufallszahlen nicht mehr direkt von der Hardware kommen. (Bild: FreeBSD)

In FreeBSB ab Version 10 werden Zufallszahlen nicht mehr ausschließlich von den hardwareseitigen Zufallsgeneratoren (Random Number Generator, RNG) von Intel und Via berechnet. Stattdessen soll die Schnittstelle Yarrow weitere Entropiequellen hinzufügen, bevor Zufallszahlen von Anwendungen verwendet werden können. Yarrow soll Zufallszahlen an /dev/random weitergeben statt wie bisher das für Intels RNGs Rdrand und Vias RNGs Padlock.

Die Entwickler reagieren damit auf Informationen, die die Dokumente hergeben, die Edward Snowden bei der NSA mitgenommen hat. Dort ist zu lesen, dass das Sigint Enabling Project der NSA bereits Wege gefunden habe, die Verschlüsselungschips einiger Hardwarehersteller zu infiltrieren, etwa um Hintertüren einzubauen oder die Generierung von Zufallszahlen vorherzusehen, was die aus den Zahlen entstandenen Schlüssel schwach macht. Der Zufallsgenerator in Ivy-Bridge-Chips nutzt unter anderem Nists SP800-90-Standard, in dem eine Hintertür der NSA vermutet wird.

Mehr Entropie beim Systemstart

Rdrand und Padlock sollen aber nicht gänzlich entfernt werden, sondern können bei Bedarf weiterhin verwendet werden, etwa von OpenSSL mit expliziten Befehlen. Allerdings sollen Rdrand und Padlock nicht mehr weiter standardmäßig genutzt werden, da ihnen die FreeBSD-Entwickler misstrauen, so Dag-Erling Smørgrav, in seiner Zusammenfassung einer Diskussion unter FreeBSD-Entwicklern.

Darüber hinaus müssen aber weitere Fehler im Sicherheitsframework von FreeBSD beseitigt werden, etwa das Einspeisen von Nullen aus der Entropiequelle der Netzwerkkarten. Außerdem soll die Entropie beim Systemstart besser werden. Das bisher verwendete Skript Initrandom habe fast nur statische Daten an /dev/random weitergegeben. Künftig werden mehr Geräte vom Skript initiiert und damit die Entropiequellen erhöht. Außerdem soll bei der Installation eines neuen Systems die Entropie für die Generierung von SSH-Schlüsseln erhöht werden. Beide Maßnahmen sollen auch dafür sorgen, dass sich die Zufallszahlen bei geklonten Systemen, etwa in virtuellen Umgebungen, deutlicher voneinander unterscheiden.

Weitere Baustellen

Weitere Baustellen, die die Entwickler in der finalen Version 10 von FreeBSD geschlossen haben wollen, sind ein verbessertes Package Signing und die Umsetzung von Stackgap. Damit soll es Angreifern schwerer gemacht werden, im Falle eines Bufferoverflows Vermutungen über ein Anwendungsstack anzustellen. Stackgap zieht aber weitreichende Änderungen nach sich und verhindert etwa, dass portierte Anwendungen funktionieren. Außerdem soll VuXML nochmals überarbeitet werden. Die XML-Applikation für das Bereitstellen von Sicherheitshinweisen und das dazugehörige Werkzeug Portaudit haben noch einige Fehler und sollen zudem künftig bessere CPE-Informationen (Common Platform Enumeration) liefern.

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